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IV. Verse am Schlusse des Commentars zum ersten und zum. drılten Buche Mos.*), von einem ungenannten Abschreiber herrührend und von derselben Art wie die Verse am Schlusse des Raschi-Commentars zu einem Wochenabschnitte des dritten Buches Mos.?).
Alle diese fremden Bestandtheile müssen bei der Feststellung des literarischen Zusammenhanges, des Charakters und des wissenschaftlichen Standpunktes der von R. SAmver auf uns gekommenen Schrifterklärung ausgeschieden werden.
Zweites Kapitel. Literarische Beziehungen.
Die Schrifterklärung R. SaAmvzrL’s bezeichnet den Höhepunkt der exegetischen Thätigkeit im nördlichen Frankreich. Die Erkenntniss seiner Quellen, der von ihm benutzten Vorarbeiten und der einschlägigen Leistungen seiner Zeitgenossen eröffnet uns einen Blick indie geschichtliche Entwickelung der zu immer grösserer Vollendung sich emporarbeitenden Exegese in den jüdischen Gelehrtenkreisen seines Landes. SAmver s®. MEır dient uns hierin selbst zum Führer, indem wir die von ihm genannten oder benutzten Gewährsmänner, mit Uebergehung der in den fremden Zuthaten vorkommenden Anführungen, nach der Zeitfolge und den hier in Betracht kommenden Seiten besprechen.
A. Die heilige Schrift ist'als Quell und Mündung, Ausgangsund Zielpunkt aller Schriftauslegung in erster Reihe zu nennen. RSBM ist im Bereiche derselben ausserordentlich heimisch. Aehnliche oder entsprechende Stellen, Beweise oder Belege aus derselben stehen ihm fast immer in überraschender Trefflichkeit und Fülle zu Gebote; nur äusserst selten ist er genöthigt, zu nachbiblischen oder selbstgebildeten Beispielen seine Zuflucht zu nehmen*). Er führt zumeist nach Abschnitten an, die entweder
') Die Verse am Schlusse des ersten Buches Mos. sind'sehr fehlerhaft in den Ausgg. gedruckt; die am Ende des dritten Buches sind in Frankel’s Mitschr. 1865 S. 421 mitgetheilt, aber durch Fehler beim Abdruck entstellt.
?) Zum WA. NON. Diese letzteren Verse sind noch nicht veröffentlicht worden.
®) Z. B. 3 als Hophal von 3W zu 1. Mos. 50,26; 933P” zu 2. Mos. 2, 10; TOM 2 Many aus den'alt&ri Gebeten und Hs aus der Mischnah zu 2. Mos. 9, 17(das. ist wohl"579 DW st. SI Y3W zu lesen); MWYD zu 2, Mos. IT, 4 ist wahrscheinlich aus dem damals üblichen Paradigma TWVY für die Verben 7b; man...ımban zu 2. Mos, 12, 14;— MöyD und MYDO zu 0935 Kok. 3, 18.
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