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R. Samuel b. Mëir (Rashbam) als Schrifterklärer / von Dr. David Rosin
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1, MEnACHEM IBN SARUK B. JAKoBß aus Tortosa(um 950), wohn­haft in Cordova und berühmt. durch sein Wurzelwörterbuch der hebr. Sprache, Machberet genannt), das auch Gegnern Staunen und Anerkennung abnöthigte, Es ist indessen bekannt, dass dieser in seiner Art erste Versuch einer vollständigen Zusammenfassung des ganzen biblischen Sprachschatzes neben grossen Verdiensten noch erhebliche Mängel aufweist, grösstentheils hervorgerufen durch eine ungenügende Ermittelung der Wurzellaute in denjenigen Wort­formen, worin vokalisch gewordene, assimilirte, zusammengezogene oder abgeworfene Laute nicht so leicht zu erkennen waren, ferner durch eine unvollständige Beobachtung der Flexionsformen, deren Hülfslaute MEnAcHem zuweilen für Wurzellaute galten. Neben richtigen werden oft falsche, neben drei- und mehrlautigen auch zwei-, ja einlautige Wurzeln angenommen, wobei Verschieden­artiges vereinigt und Zusammengehöriges getrennt wird?). RSBM ist, wie sein Grossvater und die anderen Schrifterklärer Nord­frankreichs, mit diesem Werke bestens vertraut, steht demselben jedoch noch selbständiger gegenüber als Rascm. Dies wird sich später an so manchem Beispiele zeigen. Hier sei nur bemerkt, dass R. SAmveL in seinen Commentaren MEnNAcHEM wiederholentlich nennt, sei es um ihm zu folgen?).oder auch um: ihn zu bekämpfen oder doch von ihm abzuweichen*); ferner dass M. einen erkenn­baren Einfluss auf seine Darstellung®) und auf seinen Sprach­

') DMID. MRaMO: ed. FILIPOWSKI, London 1854:

°) Z. B..ist ihm"N(p. 32a) Wurzel für N IN und VI zugleich; 493 VI(p- 109b) und 55) MI(p. 123) sind ihm zwei Wurzeln statt verschiedener Con­jugationsordnungen des Einen 73); N I(p. 185a) und NM II(p. 186b). sind ihm zwei Wurzeln statt verschiedener Formen: von 3.

%)ı Zu 3. Mos. 19, 20.00 WAT MDB 75(Machberet unter."p2 III p. 47b und Zeschubot des Dunasch p..'53 unten).

*) Zu 1. Mos. 50; 2,in/Bezug.auf DIN. I pP. 91a Filip.,, wogegen schon DUNASCH, Einwürfe p. 66 Widerspruch erhoben hatte; zu 2. Mos. 27,79 Anf, DD 15 Hädschr., Ausgg. fälschl. DMJ7 5.(5 fälschl.. 72 gelesen. und in.5 75 aufgelöst); zu 3. Mos. 26; 21. gegen WW pp: 158a; zu 4. Mos, 6,13 gegen MW. p. 182a(auch DUNASCH in, den: Zinwürfen gegen Saadıa$ 59 p.. 19 ed. Schröter eignet sich hierin ME­NACHEMs Auffassung an; RSBM, bekämpft also, ‚ohne, es zu wissen,'auch Dunasch unter Benutzung gerade von dessen EKinwürfen gegen MENACHEM zu 70W p. 36); zu D28 4 Mos-. 33, 155-geg- 18 Ip. 150 b.

®) Das ‚alphabetische Verzeichniss der Verben im Hitpael zu 2. Mos. 9, 17 folgt dem Vorbilde, das M. in den(theilweise unvollständigen) alphabetischen Bei­spielen für die. einzelnen Spracherscheinungen in der Zinleitung zum Machberet von P. I an gegeben hat.