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R. Samuel b. Mëir (Rashbam) als Schrifterklärer / von Dr. David Rosin
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Uebereinstimmung und Abweichung der beiden im Alter nicht nothwendig ‚verschiedenen Genossen in Sachen der Exegese war bei ihrer engen Verbindung ohne Zweifel auch da vorhanden, wo die Rücksicht auf einander nicht angegeben wird). Anführung und Beziehung, Zustimmung oder Ablehnung müssen aber als gegenseitig gedacht werden, wie wir ja an früheren Stellen auch eine Benutzung des RSBM durch K. ganz deutlich erkannt haben). So kommt es denn vor, dass in Fällen der Ueberein­stimmung Beider nicht immer.mit Sicherheit festzustellen ist, wem der Vortritt zuzusprechen sei®).

Veröffentlicht ist von den exegetischen Arbeiten Karas nur ein Theil*); das Meiste ist in Handschriften zerstreut, über welche

!) Ein interessantes Beispiel dieser Art dürfte RSBM zu 1, Mos. 25, 25 sein, wo er3DIN mit«roth»(rowx) zu erklären nöthig findet und zu V. 30 das,, wo er den Namen Di1N auf die Farbe Esaus und der Linsen zugleich bezieht, Was bewog R. SAMUEL zu diesen Erklärungen? Ich glaube, die befremdliche Thatsache, dass das Kind nach der ausdrücklich in V. 25 angegebenen Farbe nicht sogleich Di7N- sondern 1WV benannt wurde, hatte KARA(bei BERL., 7. Sof. hebr, p. 15) veranlasst, 1DIN eine ganz neue Bedeutung«mannbar»,«gereift»(von D7N) mit Beziehung auf den behaarten Körper des Kindes zu geben, um eben diesem Namen dieselbe Bedeutung wie dem Namen 1WyY'= WW Da Ay(RSBM) d. h. der«Fertige» zu geben; R, SAMUEL hält diese Auskunft für überflüssig, hebt. daher im Gegensatze dazu die gewöhnliche Erklärung von 31MIN hervor und beseitigt die Schwierigkeit durch die doppelte Beziehung, die er dem Worte DIN in V, 30 giebt, wonach dort die Angabe der Farbe in V, 25 nachträglich begründet erscheint. Vgl. übrigens auch S, 19 A, 7, wo RSBM eine Auffassung KARAs weiterführt.

5.13 A478, 142.475. 15 A,-6,

?) Die exegetische Regel, Vieles sei wegen späterer Fälle in der h. Schrift vorsorglich bemerkt, findet sich, wie wir noch sehen werden, bei RSBM ausserordentlich häufig, aber nicht selten auch bei K., wie GEIGER(Beitr, S, 27 A. 3 und Parsch­hebr, 32) und BERLINER(ZZ, Sof. deutsch S, 23 unten) gezeigt haben,

*) Dessen Beiträge zur Erklärung des Pentat, hat BERLINER, PZef, Sof. hebr., P. 1225 und 49 am umfassendsten gesammelt. Die Bruchstücke bei GEIGER, Nif, naam, pP. 116 sind(nach KIRCHHEIM, Zzteraturbl. des Orients 1848 S, 435437 und BERLINER, ZZ, S. deutsch S, 20 f.) nur theilweise von K. Einzelnes theilt Kırcy­HEIM selbst mit a, a. O. und das, 1844 S. 232, 250253. Der Commentar zu Hosea erschien in Breslau 1861 in 4°, der zu Zjob in Frankels Moönatschr. 1856, beide aus Cod. 104 Semin,(27 Saraval). Von den durch HUEBSCH herausgegebenen. Com­Mmentaren zu den fünf Megillot(S. 19 A, 7; 5S. 20 A. I) lautet der zu Kolelet wörtlich gleichdemjenigen in Cod. 104 Semin,; die zu Ruf, K7gl, und Zster hingegen zwar gleich den Mittheilungen aus KARA in Cod, 32 Hamb., herausgeg, von Jellinek(S. 20 A. 1), aber nur ähnlich und in keinem Stücke ganz gleich ist der Commentar zu den KIgl, dem in. Cod. 104 Semin, dem K. zugeschriebenen, dem wiederum ganz gleich­lautend ist der Comm, zu d, KIgl, in der Ausgabe der Hagiographen mit Commentaren,