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R. Samuel b. Mëir (Rashbam) als Schrifterklärer / von Dr. David Rosin
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allein eine gegenseitige Kenntnissnahme und Benutzung zu folgern. Selbst wo Einer den Andern unter allgemeinen Ausdrücken an­zuführen scheint!), können andere uns unbekannte Schrifterklärer gemeint sein, da nur ein geringer Theil der damals gangbaren exegetischen Ansichten und Arbeiten uns überliefert oder erhalten ist. Jedenfalls kann von einer durchgängigen wechselseitigen Kenntniss und Benutzung ihrer auf uns gekommenen Commentare, bei der offenbaren gegenseitigen Nichtbeachtung in einzelnen Fällen, die Rede nicht sein?). Indessen ist es immerhin möglich, dass einzelne Erklärungen ihnen mündlich von einander zugetragen worden®). Daraus liessen manche auffallende Aeusserung bei Gele­genheit solcher Anführungen sich leichter erklären). Und von der Einen Seite ist diese Annahme sogar höchst wahrscheinlich. Es giebt einige Beispiele, die darauf hinzuweisen scheinen, dass der an Jahren jüngere I. E. von der Exegese des RSBM eine nähere Kenntniss besessen und dessen neue Erklärungen sich angeeignet habe).

41, 32.42 u, a. m.; zu 2. Mos. 2, 18; 10, 23a; 11, 7; 12, 16.51; 17, I9 über MIN u, a, m; zu 3. Mos. 7,35; 13, 30; 19, 19. 26; 20, 17; 23, 22. 36 u. a. mi; zu 733 4. Mos. 4, 20315, 31; 14, 177221057 zu MV DVDS, Ms 438°: DI 22,12; 27, 15 über die Auswahl der mit dem Fluche belegten UVebertretungen; zu Kolelı 4; 13.

!) RSBM bei I, E, zu 2, Mos. 4, 10 mit WNM 3; 17, 11 mit DIN WI; zu 4. Mos. 10, 31 DIN D3M- I, E. bei RSBM zu I. Mos. 30, 11 WS; zu 5. Mos. 15, 18 D"WIYBD WN. RSBM zu 1. Mos. 37, 2 deutet mit 1WWYBW AD DY3128INM nur auf Vorgänger, wie RASCHI und AA,, obschon die daselbst an­geführten Worte apyb WR MIND NT MN sich wörtlich jetzt nur bei I, E, finden,;

) RSBM giebt zu 3. Mos. 4, 23 mit WIN IN) und zu 4. Mos. 14, 33 mit 2 7NY3 7D Erklärungen aus eigner Eingebung, die bei I. E. zu lesen sind; zu 3. Mos. 19, 3 musste er mehr sagen, wenn ihm die tieferblickende Bemerkung des I. E. zu V. I bekannt gewesen wäre. Wiederum ahnt I. E. zu 4. Mos. 12, 1 Nichts von den zwei Einwürfen des RSBM gegen eine auch bei ihm vorkommende Auffassung; zu 5. Mos. 32, 17 giebt er im Namen eines 71INW a Ph oder nach Cod.©3 Semin. eines Duo SD RD psy eine Etymologie von D1%ywW N die er bei RSBM hätte finden können,

®*) Wie RSBM selbst ein solches Beispiel der Verbindung zwischen Nord- und Südfrankreich, wo I. E. und seine Exegese bestens bekannt waren, in Sachen der Schrifterklärung liefert zu 2. Mos. 25, 33: 121 NIIDD DWWMBD DW nyaW Onmn­

*) Bei I. E. zu 2. Mos. 25, 6 wird eine bei RSBM vorkommende Erklärung mit den Worten 1177>90 N angeführt,

%) Wo in Fällen der Uebereinstimmung sich die Merkmale der Neuheit und eignen Entdeckung finden, sind sie bei RSBM' und nicht bei I, E. anzutreffen, So