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R. Samuel b. Mëir (Rashbam) als Schrifterklärer / von Dr. David Rosin
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56. Zum Schlusse liegt noch eine Stelle vor, worin RSBM das gemeinte Fremdwort als bekannt voraussetzte und deshalb nur audeutete, Nachdem er nb»w 83 5 4 1. Mos. 49, 10 selbständig erklärt hat, fährt er folgendermassen fort!): pxw pw mann mr Dwaı DM 97295 aD DInD by N. aYppa Ib pw awn DW mbıW DR 35 hn5 aan 35375 mbw ah. Was ist hier unter ıy5 zu denken? etwa das von jüdischer Seite herrührende i5w?), welches auf den er­

warteten Messias hinweisen, oder das von christlicher Seite geltend gemachte mw®), das den Stifter der christlichen Kirche bedeuten sollte? Keines von beiden konnte als ıyb bezeichnet werden, da beide hebräische Umgestaltungen des Texteswortes nb»w sind. Es ist also neben 1w und mw noch ein Drittes, was RSBM ver­werfen will. Vermuthlich meint er salut(oder lateinisch salxs), Heil, welches auch noch in dem vielgeprüften mw zu Gunsten der durchaus hineinzuzwängenden christlichen Deutung gefunden werden sollte. Mit Recht bemerkt RSBM, dass mitten im he­bräischen Texte der Schrift ein abendländisches Wort unmöglich vorkommen könne.

D. Leistung.

Die Leistung R. SAmvegrs als Schrifterklärer, im Ganzen ge­nommen von überragender Bedeutung im Kreise seiner Lands­leute, ist im Einzelnen ebenso ungleich wie die Natur und der Grad der Schwierigkeiten, die der Text der heiligen Schrift seiner exegetischen Thätigkeit darbot. Neben vortrefflichen und mindestens bemerkenswerthen Erklärungen finden sich solche, die ansprechend aber unhaltbar und solche, die ganz un­zulässig sind. n

I. Vortreffliche Erklärungen sind in so grosser Zahl vor­handen, dass wir nur eine willkürliche Auswahl zur Probe hier geben können. Theilweise haben ja auch die gelungensten Auf­fassungen R. SamvzLs theils durch unmittelbare Benutzung, theils auf Umwegen ihren Weg. in die neuere Schrifterklärung gefunden,

*) Weggelassen in den Ausgaben(S. 41 ‚A, 1) hinter den Worten DWD 135 ‚awW Tapn mabıwa nwN ?) Onkelos zuerst, dann SAADIA(s. Einwürfe des Dunasch geg. Saadıa p. 19 $ 61) und RascHı.. 83 S. 61 A, 2;