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R. Samuel b. Mëir (Rashbam) als Schrifterklärer / von Dr. David Rosin
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Josua, und mit dem babylonischen Namen, den Nebukadnezar dem Daniel gegeben, zusammen und folgert daraus, es sei Sitte gewesen, dem in ein Dienstverhältniss Tretenden einen neuen Namen beizulegen?).

6. Die Vergleichung Judas im Segen des Jakob mit einem jungen Löwen hält er bei der Erläuterung des Zusammenhanges an jener Stelle fest und zeigt, dass das Bild nur getreu ausgeführt werde?). Richtig setzt er auch eine geschichtliche Beziehung in der geweissagten künftigen Grösse dieses Stammes voraus, indem er jede in die weitesten Fernen der Zukunft schweifende Aus­legung abweist und so den Religionsstreitigkeiten seiner Zeit sein unparteiisches Urtheil entgegensetzt?®).

7. Sehr schön erklärt er im Allgemeinen und im Besondern den Segen Jakobs für den Handelsstamm Sebulun und für den Ackerbau treibenden Stamm Isachar*). Ebenso zutreffend wird die Weissagung für den Stamm Benjamin geschichtlich erläutert®).

8. Als Meister in der Ermittelung der einfachsten Bedeutung bewährt sich RSBM in der Erklärung der Stelle von den zwei eigent­lichen, dem Moseh offenbarten Gottesnamen. Dieselben seien für Verbalformen erklärt, deren Eine(mx) nur bei: dieser Gelegenheit gebraucht werde, um Gott selbst die Aussage seines ewigen Seins (mnx wrn mns) in den Mund zu legen, während die andere(mm) im Munde der Menschen von Gott in der dritten Person eben dasselbe bekunde). Ganz eingenommen von dieser unzweifelhaft richtigen Auffassung der Stelle kann indessen RSBM der Versuchung nicht widerstehen, diese Unterscheidung auch in den Schlussworten des folgenden Verses) nachzuweisen, obgleich er am wenigsten hätte verkennen dürfen, dass dort die ihm wohlbekannte sinnverwandte Gliederung der gebundenen oder gehobenen Rede im biblischen He­bräisch®) und durchaus nicht ein gegensätzliches Auseinanderhalten vorliege. Indem R. SamvzL aber gegen seine Gewohnheit hierbei

*) Zu 1. Mos. 1, 5 und besonders zu 41, 45 unter Vergleichung von 4. Mos. 13, 16 und Dan. I, 7; 4, 5; ferner zu 4. Moos. 13, 160

?) Zu 1. Mos. 49, 9.%) Zu ı. Mos. 49, 10(S. 98).

%'Zu 1.Mos. 49) 1315, 5) Das... 49, 27.

°) Zu 2. Mos. 13, 14(S. 33 Ar 2;18."3972. 75 8: 1759A, 558,484 Nr. 15)

7) 2. Mos. 3, 15 Schl. 217 7b 155 mn. obyb wm

°) S. 18 A. 5; S. 66 A, 2 und weiter unten.