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R. Samuel b. Mëir (Rashbam) als Schrifterklärer / von Dr. David Rosin
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Teraphim anzuschaffen, um mit denselben Zauberei zu treiben). Ja selbst als Zeichen der Erinnerung an den währen Gott sind silberne oder goldne Bilder untersagt, da es Menschen giebt, die irrgläubig sie selbst für Götter halten. Wohl seien die zwei Cherube auf der Lade angeordnet worden, aber nur als Zubehör des Gott geweihten Sitzes(wy3 ın»un) und als Abbilder der Che­rube am himmlischen Gottesthrone, den der Prophet geschaut (Fechesk. Kap. ı u. 10), keinesweges aber als Gegenstände der Anbetung?).«Höre Israel», rufe Moseh seinem Volke zu,«der Ewige ist unser Gott» allein und kein anderer mit ihm;«der Ewige ist Einer> auch für unsere Anbetung, und keine andere Macht gesellen wir ihm zu, und wäre es auch nur zum Behufe der Wahrsagerei®).

4. Astrologische Vorstellungen liegen R. SAamvzL wohl ebenso fern, wie seinen Landesgenossen in damaliger Zeit. Ausdrücke, die ursprünglich allerdings einen solchen Sinn hatten, sind in seinen. Commentaren in abgeblasster, verallgemeinerter Bedeutung zu nehmen).

VI. Die biblische Sittenlehre in ihrer Einfachheit und Verständlichkeit giebt RSBM bei der knappen Darstellungsform seiner Bıbel-Commentare wenig Gelegenheit zu eignen Gesichts­punkten und Zuthaten. Für drei getrennt von einander vorkommende Gesetze nimmt er einen gemeinsamen ethischen Grund an, für das Verbot der Speisebereitung aus Fleisch und Milch, der Schlachtung des Jungen und des Mutterthieres an Einem Tage und der Mit­nahme der Vogelmutter bei der Aushebung eines Nestes. Es ist schimpflich, sagt er, es zeugt von hässlicher Gier und' Gefrässig­keit, Altes und Junges zugleich zu verschlingen. Die h. Schrift wolle uns aber zu einer gesitteten Weise, zu einem auf guter Erziehung beruhenden Verhalten anleiten®).

Y Zu 5. Moos. 5,17: 2) Zu 2, Moos. 20, 23. 3) Zu 5. Mos, 6, 4.

*) Das aus dem ZaZmud her geläufige Wort 5} scheint bei RSBM nur«Lebens­geschick» zu bedeuten. An der wunderbaren Fügung Gottes soll Isaak erkennen, dass Rebekka ihm zur Lebensgefährtin(Schicksalsgefährtin, 1210 MD) bestimmt sei: zu 1. Mos. 24, 66. Der ängstliche Kriegsmann kehre vor der Schlacht heim, wenn er es für ein böses«Geschick»(71m) hält, dass er von seinem neuen Hause, Wein­berge oder Weibe habe in den Kampf ziehen müssen, um vielleicht nie wieder heim­zukehren: zu 5. Mos. 20, 5.

5) Zu 2. Mos. 23, 19 MI 77V: zu 5. Mos. 22, 6 PN 7YVD­