Vorwort zur neuen Ausgabe.
Vorwort zur neuen Ausgabe.
Meine Schrift über Nietzsche ist freundlich aufgenommen worden. Zwar die eigentlichen NietzscheFreunde haben sich in verächtliches Schweigen gehüllt (habeant sibi), aber im Ganzen kann ich zufrieden sein. Am meisten hat mich gefreut, dass ein Mann, der Nietzsche im Leben sehr nahe gestanden hat, meine Schilderung des„ursprünglichen Nietzsche“ für vollkommen getroffen erklärte. Auch das wichtigste neuere Buch über Nietzsche, das von Arthur Drews(Nietzsches Philosophie. Heidelberg 1904. Carl Winter, gr. 8°. 561 S.) giebt mir in vieler Hinsicht Recht, denn der Verfasser fasst das Krankhafte in Nietzsches Werken ebenso auf wie ich, obwohl er sonst als Anhänger Hartmanns seinen eigenen Standpunct hat. Da ich an Ausführlichkeit mit Drews nicht wetteifern kann, darf ich wegen weiterer Belegstellen auf ihn verweisen. Weniger günstig ist mir ein anderer Philosophus. Dr. Raoul Richter (Fr. Nietzsche, sein Leben und sein Werk. Leipzig, Dürrsche Buchh. 1903. gr. 8%. 288 S.) erklärt, meine Arbeit sei„nur in den rein medicinischen Parthieen