Teil eines Werkes 
Bd. 5 (1904) Nietzsche : mit einem Titelbilde / von P. J. Möbius
Entstehung
Seite
VI
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Vorwort zur neuen Ausgabe,

werthvoll, aber auch diese scheinen ihm nicht zu ge­fallen, denn er stellt fest, dass meine Angaben über die Entwickelung der progressiven Paralyse unrichtig seien, dass wir kein Recht haben, vor 1889 von Geistes­krankheit zu reden. Es thut mir leid, aber ich kann mich wirklich nicht mit einem Privatdocenten der Phi­losophie in Erörterungen über die Diagnose der Para­lyse einlassen.

Manche Kritiker haben mich deshalb getadelt, weil ich an gewisser Stelle nicht alles gesagt habe. Aber meine Gründe zum Schweigen bestehen auch jetzt noch. Auf jeden Fall habe ich auch für das von mir Angedeutete die Beweise.

Der neuen Ausgabe habe ich mit gütiger Erlaub­niss des Künstlers die Abbildung der ersten Nietzsche­Büste Klingers vorgesetzt. Ich habe dieses Bild des­halb gewählt, weil die Büste nach der Todtenmaske gearbeitet ist. Sehr interessant war der Anblick dieser Maske. Man sah deutlich, dass die rechte Hälfte des Gesichtes gelähmt gewesen war; das rechte untere Lid war herabgezogen, die schlaffe Wange hing herab, die Nasenlippenfalte war verstrichen: offenbar hatte der Gips die gelähmte Seite stärker gedrückt als die andere. Auch der starke Schnurrbart war zusammengedrückt und nach links verschoben. Die Nase wich stark nach links ab. Ihr Rücken war auffallend scharf, eine Ver­änderung, die offenbar theils auf Abzehrung durch die Krankheit, theils auf die Verschmächtigung im Sterben zu beziehen ist. An der Büste stört diese Nasenform etwas. Man sah auch an der Maske, dass die Ohren