Teil eines Werkes 
Bd. 5 (1904) Nietzsche : mit einem Titelbilde / von P. J. Möbius
Entstehung
Seite
179
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3. Das Ende. Schlussbemerkungen.

Nietzsches Paralyse zeigt sich vor 1888 hauptsächlich als Rausch: Wegfall von Hemmungen, Fehlen des Er­müdungsgefühles, Euphorie im Wechsel mit trauriger oder zorniger Verstimmung, Abstumpfung moralischer und ästhetischer Empfindungen. Auch im ärztlichen Sinne istder Fall Nietzsche eigenartig und interes­sant.

3. Das Ende. Schlussbemerkungen.

Es ist nicht genau bekannt, wann der grosse pa­ralytische Anfall eingetreten ist: an einem Tage zwi­schen dem 28. December 1888 und dem 3. Januar 1889. In dem von Dr. Baumann in Turin unterzeichneten ärztlichen Fragebogen, der mit Nietzsche am 10. Ja­nuar nach Basel gelangte, heisst es:Erste Krankheit­spuren datiren vielleicht schon seit längerer Zeit, mit Bestimmtheit erst seit dem 3. Januar 1889. Dieser Arzt hat übrigens Nietzsche nur einmal gesehen. Die Schwester sagt Folgendes(Zukunft vom 6. Januar 1900):An welchem Tag nun äusserlich die Störung seines Geistes ausgebrochen sein mag, kann nicht mehr ge­nau festgestellt werden, jedenfalls war es in den letz­ten Tagen des Monats December 1888. Plötzlich ist er bei einem Ausgang in der Nähe seiner Wohnung niedergestürzt, ohne dass er sich selbst wieder zu er­heben vermochte. Sein Hauswirth findet ihn und führt ihn mit grosser Mühe nach seiner Wohnung hinauf.