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Bd. 5 (1904) Nietzsche : mit einem Titelbilde / von P. J. Möbius
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Einleitung.

Einleitung.

Friedrich Nietzsche, ein genialer Mensch, hat auf­fallende, vielfach anstössige Lehren vorgetragen und ist schliesslich geisteskrank geworden. Die harte That­sache giebt zu denken, und im Publikum, namentlich bei Denen, die an Nietzsches Schriften keinen Ge­schmack finden können, ist vielfach die Meinung ver­breitet, Nietzsches Philosophie und seine Geisteskrank­heit seien ursächlich verknüpft, entweder so, dass sein Philosophiren ihn am Ende verrückt machte, oder so, dass die in ihm schlummernde Geisteskrankheit sich zuerst durch wilde Gedanken kundgab. Beide Ver­muthungen treffen nicht zu. Die erste kann überhaupt nur bei Laien Glauben finden, denn die ärztliche Er­fahrung lehrt, dass niemals ein gesunder Mensch durch geistige Thätigkeit geisteskrank wird. Es geschieht in Romanen, im Leben aber nicht. Die andere Auffassung wird dadurch widerlegt, dass Nietzsches Geisteskrank­heit auf der von den Aerzten als progressive Paralyse der Irren oder Dementia paralytica bezeichneten, vom

Möbius, Werke V. 1