2. Die Persönlichkeit.
Ganzen schlecht, aber auch in ihm ist vieles wahr. Er stellt in dem Abschnitte über die„Ich-Sucht“ Nietzsche mit Ibsen einerseits, mit der Gruppe der Parnassier und Diaboliker, der Decadenten und Aestheten andererseits zusammen. Die letzteren Gruppen sind meist Pariser oder pariserisch inficirte Engländer und bilden eine widerliche Bande, über der Nietzsche thurmhoch steht. Aber es lässt sich nicht abstreiten, dass gemeinsame Züge vorhanden sind. Nordau zeigt, wie dieselben Phrasen bei Nietzsche, Barres, Wilde, Ibsen und Anderen wiederkehren, und manche Parallelen sind geradezu überraschend. Zum Beispiele sagt Nietzsche im„Jenseits“: Man muss den schlechten Geschmack von sich abthun, mit Vielen übereinstimmen zu wollen. Gut ist nicht mehr gut, wenn der. Nachbar es in den Mund nimmt.“ O. Wilde sagt(Intentions, p. 166):„Ah! Sagen Sie nicht, dass Sie mit mir übereinstimmen. Wenn Leute mit mir übereinstimmen, so fühle ich immer, dass ich Unrecht haben muss.“ Nordau giebt weitere überraschende Beispiele; auch dann, wenn man solche Uebereinstimmungen für zufällig erklären möchte, bleibt doch die Gemeinsamkeit im aristokratischen Anarchismus, in der Freude am„schönen Verbrechen“, in der Vorliebe für maasslose Ausdrücke und zugleich für schönen Wortklang, in den verschwommenen, tiefsinnig klingenden Redensarten, in den formelartigen Worten mit unendlicher Wiederholung, und so weiter. Bei Ibsen ist es genau dasselbe, Dabei ist es nicht zweifelhaft, sagt Nordau, dass Nietzsche die französischen Decadenten und englischen Aestheten,
