Teil eines Werkes 
Bd. 5 (1904) Nietzsche : mit einem Titelbilde / von P. J. Möbius
Entstehung
Seite
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II. Die Krankheit.

und in die Zähne und gegenwärtig mir täglich die stechendsten Kopfschmerzen verursacht(ibid. p. 223). Das Uebel dauerte mehrere Wochen. Dann erfährt man nichts von Krankheit bis zum Winter 1867. Nietzsche diente als Freiwilliger bei der reitenden Artillerie in Naumburg und zog sich beim Aufspringen auf das Pferd durch einen Stoss gegen den Sattel eine Ver­letzung der Brustbeingegend zu(ibid. p. 268 ff.). Es entwickelte sich eine langdauernde Eiterung, und erst im Juni 1868 schloss sich unter der Behandlung des Chirurgen Volkmann in Halle die Fistel. Nietzsche wurde aus dem Militärdienste entlassen und ging im October 1868 wieder nach Leipzig. Aus der Leipziger Zeit berichtet die Biographie nichts über Krankheiten. Wir wissen aber, dass Nietzsche auch damals nicht frei von Krankheit gewesen ist.

In Basel befand sich Nietzsche im Anfange gut. Als 1870 der Krieg ausgebrochen war, ging er als Krankenpfleger nach Frankreich, führte nach einigen Wochen Verwundete, die an Ruhr und Diphtherie lit­ten, zurück und erkrankte dabei selbst.Sehr gefähr­liche Brechruhr und Rachendiphtheritis stellten sich so­gleich ein(Biographie II, p. 37). Er lag in Erlangen krank.Nachdem ich mehrere Tage mit Opium- und Tanninklystiren und Höllensteinmixturen meinem Leibe zugesetzt hatte, war die erste Gefahr beseitigt. Nach einer Woche konnte ich nach Naumburg abreisen, bin aber bis jetzt noch nicht wieder gesund[20. Oktober]. Dazu hatte sich die Atmosphäre der Erlebnisse wie ein düsterer Nebel um mich gebreitet: eine Zeit lang hörte