II. Die Krankheit.
streng sein und die Geduld nicht verlieren.“ Trotz der Magenbehandlung hat sich Nietzsche im Schwarzwalde bei Nichtsthun und Spazierengehen gut erholt. Als er in der Mitte des August nach Basel zurückgekehrt war, fühlte er sich sehr wohl, und das gute Befinden dauerte einige Monate an. Die Wirkung war die, dass er sich mit Arbeiten übernahm, und schon im Spätherbste ging es wieder schlecht. Nietzsche schreibt sehr richtig:„Der Alp der Ueberarbeitung sitzt neben mir und alle paar Wochen auch auf mir: wo ich:mich dann.:.; leidvoll und schleimvoll in mein Schlafzimmer zurückziehe.“„Ich liege aller 4 Tage bis 3 Wochen einmal auf 36 Stunden etwa zu Bett, recht gepeinigt, in der Art, wie Du es ja kennst.“(8. December 1875.)„Am ersten Weihnachtstage gab es, nach manchen immer häufiger kommenden Ankündigungen einen förmlichen Zusammenbruch, ich durfte nicht mehr zweifeln, dass ich an einem ernsthaften Gehirnleiden mich zu quälen habe und dass Magen und Augen nur durch diese Centralwirkung so zu leiden hatten... Nun werden mehrstündige Eiskappen, Uebergiessungen auf dem Kopf früh morgens, auf Immermanns Rath angewendet, und es geht, nach einer Woche von gänzlicher Erschlaffung und schmerzhafter Zerquältheit, wieder etwas besser.“„Ich lebe fast ganz von Milch, die mir gut thut, auch schlafe ich ordentlich“(18. Januar 1876). Langsam wurde es besser. Im Frühjahre brachte Nietzsche einige Wochen am Genfer See zu, kam erfrischt nach Basel zurück und nahm muthig die Arbeit wieder auf, Jedoch„Professor Schiess fand damals seine Kurz