Heft 
(1956) 11
Seite
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HANS SEILER, PERLEBERG

Eine Gemeinschaft und ihre Tätigkeit

In Perleberg haben etwa seit 1952 Arbeitsgemeinschaften für bildende Kunst bestanden, die von Bundesfreund Professor Berti bzw. Bundesfreund H. Seiler geleitet wurden. Die Arbeitsgemeinschaften haben nie einen größeren Besucherkreis gehabt, dafür aber einen um so beständigeren.

Zur Zeit besteht in Perleberg eine Arbeitsgemeinschaft Bildende Kunst, die sich einerseits die Aufgabe gestellt hat, die zeichnerischen und male­rischen Fähigkeiten ihrer Mitglieder durch intensive Studienarbeit zu ent­wickeln und zu verbessern, zum anderen durch Auseinandersetzungen mit Problemen der Kunst eine wichtige gesellschaftliche Erziehungsarbeit zu leisten. Das geschieht in Form von Vorträgen und Aussprachen, die meist durch entsprechendes Anschauungsmaterial unterstützt werden. Hier ist eine rege Beteiligung aller Teilnehmer festzustellen. Die Beliebtheit gerade dieser Abende geht aus der Tatsache hervor, daß diesetheoretischen Abende auch von Bundesfreunden und Gästen besucht werden, die selbst nicht zeichnen. Behandelt wurden bisher Themen über die Entwicklung der Kunst, die, sich aufeinander aufbauend, von der Urgeschichte des Men­schen und seinen ersten künstlerischen Äußerungen über die vier großen Stilepochen der Romantik, Gotik, Renaissance und des Barock erstreckten. Dabei wurde besonders von Merkmalen ausgegangen, die die künstlerische Entwicklung in Deutschland aufzeigten. Die Arbeitsgemeinschaft arbeitet aber nicht nur für sich im kleinen Kreise, die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten einzelner Mitglieder wirken in populärwissenschaftlichen Vor­trägen und Aussprachen unter der Bevölkerung des Kreises weiter. So wurden z. B. viele Vorträge über die Sempergalerie wie auch über einzelne Maler gehalten. Das Interesse der Bevölkerung an diesen Vorträgen ist groß; dieses jedoch weiterzuentwickeln und Verständnis in Bevölkerungs­kreisen zu finden, die bisher noch nicht mit künstlerischen Fragen in Be-

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