Heft 
(1956) 11
Seite
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Havelberg nach dem Kupferstich von Merlan

Die Burg des Bischofs von Havelberg war der befestigte Dombezirk; noch auf dem aus protestantischer Zeit (1652) stammenden Stich von Merian sehen wir diesen Bezirk ummauert und sogar von Wällen und Bastionen umgeben. Im Todesjahr Woldemars kam die Plattenburg an die Bischöfe. Nachdem 1383 die Pilgerzüge nach Wilsnack begonnen hatten, erhielt die Burg erhöhte Bedeutung als Kontrollpunkt für die Pil­gerzüge, die von Kyritz her kamen, zugleich war hier der Übergang der Straße WerbenQuitzöbelKletzkePritzwalk über die Karthane. Hier mag schon eine slawische Burg gestanden haben, der Name ist slawisch, plot bedeutet Zaun oder Palisade, es war ursprünglich also eine Befesti­gung, die aus Pfählen bestand. Beim Tode des letzten Bischofs 1548 um­faßte der Komplex PlattenburgWilsnack sieben ganze Dörfer und viele Hüfner, Bauern mit Hand- und Spanndiensten, sowie Pächte und Gerichte in einer großen Zahl von Ortschaften. Dies alles kam 1560 an die Saldern, die bis 1808 hier kleine Landesherren waren, 1945 verschwanden sie.

Bei Kletzke laufen die Straßen von Quitzöbel und von Havelberg her zusammen, es ist eine richtige Straßenklemme. Von der Quitzowburg sind noch ansehnliche Reste erhalten. Wann sie in den Besitz des Geschlechtes gekommen ist, weiß man nicht. Das Dorf wird schon 1275 erwähnt. 1454 ist ein Dietrich von Quitzowwanhaftig tho Klytzke, 1488 werden die Grenzen zwischen Kletzke und der Plattenburg geregelt. Die Burg hat den 30jährigen Krieg überstanden, geriet dann aber in Verfall.

Die Burg Krampfer lag auf dem Wege von Pritzwalk nach Wiisnack, die Straße ging über Giesensdorf, Guhlsdorf, Rambow,Groß-Werzin, Grube. Auch Krampfer gehörte den Quitzows.

Eine ähnliche Bedeutung wird Mesendorf gehabt haben, hier steht noch die Ruine einesFesten Hauses der Quitzows, das 1319 erwähnt

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