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usw.) der Gemarkung voraus, welches mit einer ausführlichen Begehung der Feldmark verbunden ist, um zunächst einmal die natürlichen Vor- | aussetzungen für den Obstbau kennenzulernen. Im Anschluß an diese Vor
arbeiten beginnt die eigentliche obstbaul che Standortkartierung, d. h. die vorhandenen Pflanzungen mit den verschiedenen Obstarten und -Sorten
1 werden von obstbaulich ausgebildeten Fachleuten in Flurkarten eingetra
gen und beschrieben. Dann werden alle Pflanzungen zu Standortgruppen zusammengefaßt, soweit sie ungefähr gleichartige Standortverhältnisse haben. In diesen Gruppen werden wiederum besondere Kennpflanzungen ausgewählt, bei denen man ganz genaue Untersuchungen und Beobachtun- , gen über die Erfahrungen mit den Sorten anstellt. Im Institut in Marquardt
werden Karteikarten für die einzelnen Pflanzungen angelegt, und es er- i folgt eine umfassende Gesamtbeschreibung des Gebietes nach obstbau-
liehen, standortkundlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten, worin ' auch die Vorschläge und Anregungen zur Verbesserung des Obstbaues
; enthalten sind. Die Ergebnisse dieser Kartierung verwendet dann auch das
| Ministerium für Land- und Forstwirtschaft für die gesamte künftige An-
i bauplanung im Obstbau. Damit ist jedoch noch nicht der Nutzen der
I Standortkartierung erschöpft, denn die Ergebnisse werden auch dazu
; dienen, die natürlichen Standortverhältnisse in allen Anbaugebieten der
j DDR zu vergleichen und Standorttypen für besondere Sorten zu b Iden,
j ganz abgesehen von dem großen wissenschaftlichen Wert, den diese Unter-
j suchungen haben.
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j Wie steht es nun mit dem Obstbau und seinem Perspektiven in Perleberg?
; Wie schon erwähnt, wird auch in der Gemarkung Perleberg die Standort-
I kartierung des Obstbaues bis Ende 1937 durchgeführt. Im Juli 1936 wurden
' bereits die Vorarbeiten abgeschlossen, wobei die geographischen, klima
tischen und bodenkundlichen Verhältnisse in der Gemarkung genauer untersucht wurden. Im Zuge dieser Arbeiten war es notwendig, in d.e bisher über Perleberg erschienene Fachliteratur zu diesen Fragen einzusehen. Erschwert wurde diese Arbeit beispielsweise dadurch, daß nämlich d.e Deutsche Staatsbibliothek in Berlin nicht alle Bücher über dieses Gebiet vorrätig hat, da d.ese Bücher während des letzten Krieges mit anderen (insgesamt 1,75 Millionen Bände) nach Westdeutschland ausgelagert und bis mß heute nicht zurückgeliefert wurden! Weiterhin wurden die geolog sehen Spezialkarten und Gutachten der Staatlichen Geolog'schen Kommission, I die Kartierungsunterlagen des Instituts für Bodenkartierung beim Ministe
rium für Land- und Forstwirtschaft und die langjährigen Meßergebnisse
f der Niederschlagsmeßstelle Perleberg und die der verschiedenen Wetter- ' Stationen in der Umgebung (Welsen, Kyritz, Marnitz und Dömitz) zur
genauen Auswertung herangezogen. Nicht zuletzt wurden auch verschiedene Dienststellen und Fachkenner in Perleberg über die verschiedenen Probleme befragt, wodurch die einzelnen Angaben wesentlich ergänzt
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