wurden. Undenkbar wären jedoch all diese Arbeiten ohne ein persönliches Begehen der Feldmark gewesen, wobei die Gemarkung m.t der umgeoen- den Landschaft, die Pflanzungen und Plantagen unter Augenschein genommen wurden, um die verschiedenen Angaben durch eigene Beobachtungen zu bereichern. Das Ergebnis dieser Arbeiten war ein ausführlicher Bericnt über die natürlichen Verhältnisse in der Gemarkung Perlebergs, der nun den weiteren Kartierungsarbeiten, die im Jahre 1957 erfolgen werden, als Grundlage dienen Wird. Da nun die eigentlichen Kartierungsarbeiten noch nicht durchgeführt worden sind, und somit auch d.e Ergeomsse von den Kennpflanzungen noch nicht vor liegen können, erscheint es verfrüht, hier schon endgültige Aussagen über die zukünftigen Perspektiven des Perleberger Obsibaues zu machen; das muß einem späteren Aufsatz Vorbehalten bleiben. Mit einiger Vorsicht kann man jedoch auch jetzt schon einiges über die Auss.chten des hiesigen Obstbaues sagen. Die natürlichen Voraussetzungen smd in der Gemarkung allgemein als günstig zu bezeichnen, wenn man von kleinen Frostlagen und Staunässegebieten in den feuchten Niederungen der Stepenitz und Landwehr absieht. Da dieses Gebiet gerade noch im Einflußbereich des ozeanischen Klimas liegt, während weiter östlich schon das kontinentale Klima stärken Einfluß hat, ist damit zu rechnen, daß man für Perleberg einen intensiveren Apfelanbau empfehlen wird, da diese Obstart im ozeanischen Klima gut gedeiht. Weite Gebiete Mecklenburgs sind aus demselben Grunde für einen erweiterten Apfelanbau geeignet; dabei ist jedoch zu bemerken, daß Mecklenburg für intens.ven Obstanbau größtenteils Neuland ist, wenn man von kleineren Gebieten in den Kreisen Lifdwigslust, Hagenow und Güstrow absieht. Gerade aus diesem zuletzt erwähnten Umstand ergibt sich, daß die Baumschulen und Pflanzungen in Perleberg für die Ausweitung des Apfelanbaues in Mecklenburg als Lieferanten von Pflänzlingen in großem Maße in Frage kommen können, denn bisher war es ja schon so, daß die Obstbauer aus Ludwigslust gern Pflänzlinge aus Perleberg holten, da sich diese erprobten Sorten auch im mecklenburgischen Bereich bei ähnlichen Standortbedingungen gut bewährt hatten. — Das sind soweit einige wenige, eventuell zu erwartende Perspektiven und Maßnahmen für die weitere Zukunft, — wobei es hier unbeantwortet bleiben soll, was aus der Anbauform des Obstbaues mit Unterkulturen werden soll, welche nicht zu größter Wirtschaftlichkeit führt. Festgestellt sei jedoch noch einmal, daß der Obstbau in Perleberg in die großen Vorhaben und Maßnahmen unserer Regierung zur Förderung unseres Obstbaues einbezogen ist und damit in einer großen Entwicklung mitgeführt wird, die den Obstbau in der DDR zum Qualitätsobstbau machen wird.
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