Heft 
(1956) 2
Seite
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lenken unsere Schritte auch in die neuentstandene Maschinen-Traktoren- Station. Ein altes Gutsdorf hat wahrhaftig sein Gesicht gewandelt.

Da die Tageszeit schon arg vorangeschritten ist, müssen wir heute darauf verzichten, auch dem Teufelsberg in den Wolfshagener Tannen noch einen Besuch abzustatten. So fahren wir mitten durch den Wolfshagener Wald zurück und erreichen kurz hinter Retzin wieder die Chaussee. Dort fällt zur linken Seite unser Auge auf die bekannten Karpfenteiche. Der er­fahrene Fischmeister ist gerade in der Nähe tätig. Er, den die Retziner aus einer gewissen Wertschätzung heraus alsihren Hermann bezeichnen, weist uns stolz auf die im Hintergrund neuerbaute Teichfischerei. Schnell kommen wir weiter ins Gespräch. Er erzählt von den Karpfenteichen, die schon 1903 angelegt wurden und in der Retziner Gemarkung eine Fläche von 16 ha einnehmen. Früher diente der Ertrag zur Bereicherung der Gutsküche sowie zur Festigung der Gutswirtschaft. Heute ist dieser Betrieb volkseigene Fischerei, die ihre Erträge den Fischgeschäften' zur Versorgung der Bevölkerung liefert. Mit herzlichem Händedruck und einer Karpfen­bestellung für Silvester verabschieden wir uns. Inzwischen ist die Dämme­rung hereingebrochen. Wir steigern unser Tempo und erreichen nach halb­stündiger Fahrt zurück über Rohlsdorf und Spiegelhagen wieder die Kreisstadt.

Ein erlebnisreicher Tag liegt hinter uns. Die Heimat vermittelte neue, tiefe und nachhaltige Eindrücke. Im stillen geloben wir der Heimat:

Treue Liebe bis zum Grabe . . .

Pinselzeichnung: Johanna Neef

An der Stepenitz bei Kreuzburg

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