se mi, noch mehr von de Blomen to plücken un se in de Prignitz un ok in de wiede Welt to schicken. Se meinen nämlich, sonn Thee würr de Lüd, de de Vornehmen .Hypochonder' nennen, got bekomen un künn ok de Gesunden nich schoden . .
„Det an de Geschichten völ uttosetten is, det wet ick, det brukt mi keen Recesent to seggn. Sönnobends Obend müßt immer en Gedicht färig sin; un weil ick von Natur beten fühl bün, güng ick immer erst spät an de Arbeit, un to d’ Utstrieken un Verbetern blew keen Tied. Mi sülwst kümmt dit Bok vor as en Schapp, det keen Discher mokt hät, det von'n Timmer- mann tosamm baut un werer ansträken noch poliert ist. —“
Den Menschen für ihren Alltag recht viel Freude und Erholung zu schenken, war Graebkes Wunsch, und er hat sich bis heute voll erfüllt. Neben dem Humor spricht aber auch bittere Erfahrung des Lebens, Ernst und Weisheit des Alters aus seinen Zeilen. Besonders kommt das in dem Gedicht „Sünd Hunnenblömer mang" zum Ausdruck.
Hermann Graebke starb am 8. August 1909 in Karlshorst bei Berlin und ist auf dem dortigen Friedhof beigesetzt worden. Seine Grabstätte war schon in den dreißiger Jahren im Verfall, und da sich trotz eines Aufrufs im damaligen „Prignitzer Heimatkalender" niemand darum gekümmert hat, ist der Platz wieder neu belegt worden.
Für unser Lenzener Heimatmuseum würden wir gern noch das Büchlein „Großmutter in der Kinderstube“ erwerben oder fotokopieren lassen; es war bisher trotz aller Bemühungen nirgends aufzutreiben. Wir würden uns auch freuen, wenn einer der Leser dieser Zeitschrift bei der Suche nach weiterem Material über Hermann Graebke behilflich sein könnte. Das hier abgedruckte Bild war mit einem Text dem Pastor in Höxter gewidmet. Bisher ist es das einzige, was wir von Graebke besitzen; vielleicht hat noch jemand von den Lesern ein anderes, das er uns für unsere Graebke- Ecke im Museum zur Verfügung stellen könnte.
Die Dichtungen Hermann Graebkes sind;
Plattdütsche Gedichte, Berlin 1879
Prignitzer Kamellen und Hunnenblömer, Zürich 1896
Prignitzer Vogelstimmen, Berlin 1902
Großmutter in der Kinderstube (Märchen in Plattdeutsch) 1905 Der Rattenfänger von Hameln, dramat. Märchen, Leipzig 1907 (Theaterstück)
Een Verlobungsdag (Prignitzer Platt, Theaterstück) Pritzwalk 1909.
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