Heft 
(1957) 11
Seite
344
Einzelbild herunterladen

als Buschwerk überall vermehrt. Mit der Aufsiedelung des Gutes im Jahre 1934 fielen am ehemaligen Herrenhaus, das damals als Wohnraum für mehrere Neubauern eingerichtet wurde, auch die anfänglich erwähnten jungen Robinien. Für sie war nunmehr an dieser Stelle kein Platz mehr. Und damit schloß die Erzählerin ihren Bericht. Schweigend standen wir uns gegenüber, unsere Gedanken beschäftigten sich mit der Vergangenheit und damit, wie doch alles so anders geworden ist. Doch dann zupfte die alte Frau an meinem Rockzipfel und fuhr nochmals im gedämpften Tone fort:Wenn jedoch dort, wo einst der alte Baum stand und wo sich später am Gutshaus die jungen Robinien breiteten, in lauen Sommernächten ein leichter Windstoß durch das Gezweig der Robinien strich, mochte man glauben, ein Flüstern und das Weinen eines Mädchens zu vernehmen, das Weinen jener kleinen Jacqueline, die vergeblich auf die Rückkehr ihres Liebsten wartete.

Aufn.: Stadtkus, Rehfeld Dorfstraße in Rehfeld (Kreis Kyritz)

«99

B

-.Cil

344