ERNST STADTKUS, REHFELD
De Pelzbuck kiimmt
Ein alter Priguitzer Volksbrauch
Liesen summt Muddprs Spinnrad in de Stuw. Upp‘n Disch bleakt de Petroleumlamp, un in de Eck sitt Vader un bind Bäßen. Sien lütte Dochter sitt danäven und spöllt mit de Berkenries. De beiden Groten Sitten am Disch und moaken Schoolarbeit. De Griffels kratzen öwer de Schiefer- toafel, un henn un wärrer kiekt Mudder henn un verbedert. Denn huscht de Schwamm moal schnell öwer de Toafel, un daet Schriewen geiht noch moal von vorn los. Doch endlich sind se färig. Mudder kickt noch moal noa. Se schient tofrieden un fängt an, ganz liesen een Wiehnachtsleed to singen. De Kinner fall‘n mit in un Vadder brummt ok liesen mit. Daet Leed von Dannenboom klingt so recht friedlich dörch de lütte Stuw, un jeder denkt dabie, wat he woll de anner to Wiehnachten schenken künn. Upp enmoal kloppt daet an de Fensterluk. De Kinner kriegen een tämlichen Schreck und kieken Mudder an. Vadder röppt: „Wer is denn da buten?“ Un von buten fröggt een gruliche Stimm: „Derf de Pelzbuck rinnerkomen?“ „Joa“, röppt de Mudder, „kumm man rinn, uns Kinner sind artig.“ Vadder steiht upp, schmitt de Bäßen in de Eck un geiht rut un möckt de Husdör upp. Fritz, watt de Oellst is, seggt: ;,Loat ehm man koamen, ick hew keen Bang.“ Oewerst als de Dör upgeiht un een Gestalt mit‘n groten Filzhoot, witten Bart, langen Mantel un lange Stäweln in de Stuw rinner kümmt, da sin de Kinner up eenmoal wie de Müs verschwunn. De Pelzbuck kikt mit siene grote Oogen in de Stuw rümmer un frögt mit barsche Stimm: „Wo sind de Görn?“ Toerst kümmt de lütte Deern, de sick hinner Mudders Rock verstäken hätt, tum Vörschien. „Kannst Du bäden“, frögt de Pelzbuck, un als Mudder got toräd't, plappert se ganz niedlich: „Ich bin klein, mein Herz ist rein“. De Pelzbuck schenkt ehr een poor Wallnöt un brummt: „Daet häst Du god moakt, mien lütte Deern“. Als ehr Schwester süht, daet de Pelzbuck Nöt verschenkt, kümmt se ok hinner den Kachelöwen vor un bähd ehrn Vers. Se krigt davor een rotbackigen Appel. Bloß Fritz, de erst sönn groten Mund har, kümmt nich tum Vörschien. Upp eenmoal bückt sick de Pelzbuck, grippt unner daet Bett un treckt Fritzen and' Been vor. „Kannst Du ok bäden und sing'n?“ ranzt he den Bengel an. „Joa“, seggt de, un singt: „Pelzbuck, du fule Kröt, bring mi‘n ganzen Sack vull Nöt“. Dafür treckt ehm de Pelzbuck een mit de Berkenrut öwer daet Hinnerdeel. Denn kickt he sick de Schoolarbeiten an, brummelt sick wat in sien Boart un seggt: „Nu singt mie man noch een Wiehnachtsleed vor.“ Watt de grote Deern is, de stimmt an un de annern sing all mit: „Alle Jahre wieder . . .“
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