Heft 
(1957) 12
Seite
369
Einzelbild herunterladen

I

Als de Gesang toenn is, grippt de Pelzbuck nochmoal in sienen Sack un schenkt jedem een groten Päperkoken.Wenn jie nich harn singen un baden künnt, har ick ju in den Sack stäken, seggt he to de Kinner. Mudder giwt den Pelzbuck noch dree Aeppel, un denn schüwt se ehm ut de Dör rut.Aetsch, seggt de grote Deern to ehren Broder,du häst Prügel krä- gen!Ach watt, seggt he,daet hätt nich weh doan.Du Vadder, frögt de lütte Deern,wer wär denn daet?Na, de Pelzbuck wär daet, seggt de Oll. Frögt de lütte Deern wieder:Du Vadder, ob de Pelzbuck ok klaut? Brummt de Oll:Wieso sull denn de Pelzbuck klauen? Grient de Deern so ganz verschmitzt,Weil he Gustav Blom sien Hoot up har!

De Pelzbuck geiht dewiel in daet nächste Hus, un denn immer wieder, bitt he daet ganze Dörp rümmer is.

WILL ANDERS, KYRITZ

Über die Arbeit des Kulturbundes im Kreise Pritzwalk

Wie man sich bettet, so schläft man. Diese alte Weisheit gilt auch für das Leben in den Dörfern der Prignitz. Es gibt Dörfer, in denen man sich zusammensetzt, über die Verbesserung der örtlichen Verhältnisse spricht und auch Mittel und Wege findet, sich angenehmer zu betten, es gibt aber auch solche, in denen man glaubt, das Neue, das Bessere zu schaffen sei Sache der Regierung und des Rates des Kreises, allenfalls noch des Leh­rers, soweit es um Fragen der Kultur geht, und der schönste Platz für wirkliche Männer sei ein für allemal der an der Theke.

Gewiß gibt es in jedem Dorfe eine Kulturkommission. Wer ihr angehört, ist manchmal nur nach längerem Suchen in den Akten feststellbar, und außer der Vorbereitung des Erntefestes macht sie nichts. Leider enthalten auch solche Erntefeste selten eine neue Idee, sie dienen nur der Steigerung des Umsatzes von Alkohol und Bockwürsten.

Es gibt aber auch Dörfer, in denen es einige verstanden, die Bevölkerung zu interessieren, und nun war man erstaunt, wie leicht es ist, gemeinsam die Verschönerung des Dorfes, die Bereicherung des kulturellen Lebens zu erreichen. In einigen Dörfern ist dies durch die Bildung von Orts­gruppen des Kulturbundes geschehen, und hiervon möchte ich erzählen.

369