vialen Lebewesen, der pflanzlichen sowohl als der tierischen. So bergen unsere Kieskuhlen oft die seltensten Muschelarten aus zwischeneiszeitlichen Meeresbildungen, die „Donnerkeile“ als Nachbleibsel einer vergangenen Tintenflschart und zahlreiche Fossilien als Dokumente ausgestorbener Lebewesen früherer geologischer Epochen, deren Reste nun versteinert oder in Abdrücken da sind. Alle diese Funde geben der Wissenschaft Aufschlüsse und wichtige Hilfen bei der Feststellung der Erdgeschichte und auch bei der Erforschung unseres heimatlichen Bodens und seiner damaligen Tier- und Pflanzenwelt. So ist also oft auch der kleinste Fund von Bedeutung, und es ist darum etwas Köstliches, wenn unsere werktätigen Menschen, wie hier auf unserem Bilde, für ein paar Minuten zusammentreten und über ein Stück, das ihnen auffiel, sprechen.
Unsere fünf hier auf dem Bilde, die schon manches bergen und interessierten Menschen zeigen oder aushändigen konnten, hatten nun jüngst ein ganz seltenes Waidmannsheil. Die Picke löste ein armlanges und armdickes Gebilde aus der Kieswand. Wenn es dabei auch in einige Stücke zerbrach, so war doch reines Elfenbein zum Vorschein gekommen! — Das Mammut, dieses heute ausgestorbene gewaltige Tier der Urzeit, dem Elefanten ähnlich, hat vor einigen hunderttausend Jahren in den zwischeneiszeitlichen Perioden in unserer Heimat gelebt. Schwarz und zottig, mit dichtem Woll- haar bedeckt, erstand es nun wieder vor unseren Augen, als wir die Stücke eines seiner mächtigen, gewundenen Stoßzähne in der Hand hielten. Was war das Schicksal dieses vorzeitlichen Bewohners unserer Gefilde gewesen? Wie sah es damals während der Eiszeit hier bei uns aus? Ganze Mammutleichen und die Körper anderer einstiger Lebewesen, noch heute immer wieder mit anderen Dingen der grauen Vorzeit im sibirischen Eis gefunden, eingeschlossen und wohlkonserviert, geben uns Aufschluß darüber und lassen Parallelen zu den hiesigen Verhältnissen ziehen.
Wir aber freuen uns, daß wir nun im heimatlichen Museum unseren Jungen und Mädeln an diesem Mammutstoßzahn als einem Zeugnis der Vorzeit das graue Altertum der Heimat noch lebendiger machen können. Und wir sind glücklich, in diesem einen Beispiel hier gleichzeitig allep Freunden und Helfern von Herzen Dank sagen zu können, daß sie so auf allen Gebieten der Denkmalpflege, der Erforschung der Bodenfunde und der Gestaltung unserer Heimatmuseen stets wertvolle Dienste geleistet haben. Unser Bild und diese Zeilen möchten aber damit auch die Bitte verknüpfen, daß sich auch fernerhin Menschen finden, die, von der Heimatliebe getragen, in Aufmerksamkeit und getreuer Mithilfe der Heimatforschung und der Heimatpflege dienen.
66