HERMANN GIESE
Die Entwicklung des Eisenbahnknotenpunktes
Wittenberge
Fortsetzung
1946 — Das Jahr mit größeren Leistungen
Der Winter war gelinde, so daß es zu keinen größeren Störungen im Eisenbahnbetrieb kam.
Freude und Ansporn gab der Belegschaft die erste Anerkennung durch die Reichsbahndirektion Schwerin. Das Anerkennungsschreiben hatte u. a. folgenden Inhalt:
Deutsche Reichsbahn Reichsbahndirektion Schwerin - L 1 Bla -
An das
Bahnbetriebswerk Wittenberge d. d. RAW Wittenberge
Der Unterzeichnete war am 29. d. Mts. im Bw Wittenberge und hatte hierbei Gelegenheit festzustellen, daß seitens der Dienststelle, der Betriebsvertretung und der gesamten Belegschaft Mustergültiges im Aufbau ihrer durch Feindeinwirkung erheblich beschädigten Dienststelle geleistet'worden ist. Darüber hinaus besteht reger Fleiß, die Betriebslokomotiven trotz nicht vorhandener Putzerkolonnen, in guten Putzzustand durch das eigene Personal zu bringen.
Die Schuppenanlage ist trotz der Brikettasche sauber und gepflegt. Die Rohre der Lokomotiven sind gestoßen, die Fristarbeiten werden pünktlich ausgeführt.
Ein herrenloser Greiferkran von beachtlicher Leistung ist in wenigen Wochen einsatzbereit hergerichtet und wird beim Entladen eingehender Dienstkohlen gute Dienste leisten.
Generatorerfholz wird in eigener Regie beschafft, gespalten, gesägt und zerkleinert. Es ist kein Dienstzweig, der nicht offensichtliche Hege und Pflege erkennen läßt.
All dies gibt uns Veranlassung, dem Dienststellenleiter, der Betriebsvertretung und der gesamten Belegschaft unseren Dank und Anerkennung auszusprechen. Die bisherige gute Arbeit gibt Gewähr, daß im gleichen Sinne wie bisher weiter gearbeitet wird.“
gez. Ehbrecht
Schwerin, den 31. Januar 1946
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