OTTO WARNKE,DAMBECK
Damöccft in fdjtoerer Zeit
Die Gemeinde Dambeck gehört erst seit 1953 zum Kreis Perleberg, MTS- Bereich Berge. Blättern wir jedoch in der Geschichte zurück, dann stellt sich zu unserer Überraschung heraus, daß die Dambecker und die Prig- nitzer eigentlich ganz alte Bekannte sind.
1448 war, Dambeck im Besitz des Ritters Behrend von Rohr, der in der Burg von Neuhausen wohnte und in Dambeck auch ein Vorwerk besaß (ein Rest des Wallgrabens ist noch heute vorhanden, Hufe Nr. 3). — Bis 1626, also bis in den 30jährigen Krieg hinein, blieb Dambeck im Besitz der Familie von Rohr. Sie hatte auch das Patronat über die Kirche. — Dambeck muß damals schon eine große und reiche Gemeinde gewesen sein; denn es besaß eine für damalige Zeit ganz beachtliche Kirche, bis zum Dach aus Feldsteinen errichtet, mit einer Turmhöhe von 51 Metern. — Die Bewohner betrieben vor allem Viehzucht. Flurnamen wie „Flaaschen“-Wiesen, „Bodderwinkel“ usw. deuten darauf hin. Diese leile der Feldmark dienen noch heute als Wiese oder Weide. Dazu kam noch die Gemarkung Rosenwinkel mit etwa 33 ha, das ebenfalls noch heute als Wiese und Weidegebiet dient. Hier lag damals auch der Ortsteil „Rosenwinkel“, der zu Dambeck gehörte.
Dazwischen verlief die Hauptverkehrsader, die „Grabower Landstraße“, die von Grabow über Dambeck und Neuhausen nach Putlitz führte. Manch lustiges Gauklervölkchen, aber auch so mancher Kaufherr mit seinen schweren Planwagen mögen diese Straße dahergezogen sein. Sehr wahrscheinlich machten sie sogar in Dambeck Rast, denn Dambeck besaß sogar Jahrmarktsgerechtigkeit. So herrschten in Dambeck Handel und Verkehr und ein abwechslungsreiches Treiben. Und der Pfarrer Peter Brunow konnte recht zufrieden sein mit den reichen Abgaben seiner Gemeinde. Schon 1534 waren die meisten mecklenburgischen Städte lutherisch. Von hier griff die Reformation schnell auf das platte Land über, und 1549 wurde Mecklenburg unter Herzog Johann Albrecht I. durch Beschluß des Landtages zu Sternberg ein evangelisches Land. Wir sehen: Mecklenburg, das so oft und gern als rückständig verschrieen wird, war damals durchaus für das Neue aufgeschlossen.
Sehr früh wurde Mecklenburg in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges hineingezogen. Herzog Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin schloß sich König Christian IV. von Dänemark an. Statt Kaufleute und Gaukler zogen nun dänische Soldaten über die Grabower Landstraße nach Süden. Zwar benahmen sie sich noch einigermaßen diszipliniert, doch mußten sie verpflegt werden, und auch Dambeck mußte Eier
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