Alle Kinder vom 5. Schuljahr ab aus diesen Dörfern besuchen jetzt die Schule in Putlitz. Diese wurde im Jahre 1956 durch ein 9. Schuljahr erweitert, und in diesem Jahre wird das 10. folgen, so daß unsere Stadt dann eine voll ausgebaute Mittelschule besitzt. — Eine landwirtschaftliche Berufsschule, die ebenfalls von den Jugendlichen aus den umliegenden Dörfern besucht wird, ist in den letzten Jahren mit eigenen Unterrichtsräumen und besonderen hauptamtlichen Lehrkräften eingerichtet worden.
Ein ständiges Lichtspieltheater mit guter Ausstattung ist neu entstanden. Das Parchimer Landestheater mit seinem guten Spielplan veranstaltet monatlich mindestens eine Aufführung, die auch aus den umliegenden Dörfern stark besucht wird. — So ist die Stadt im Laufe des letzten Jahrzehnts zu einer Zentrale des Bildungs- und Kulturlebens geworden und hat an Bedeutung erheblich gewonnen.
In den Jahren 1945/46 hatte die Stadt als Notmaßnahme ein behelfsmäßiges Krankenhaus eingerichtet. Aus ihm ist dann nach mancherlei Wandlungen das heutige Landambulatorium mit seinen vielseitigen Einrichtungen als wichtige Stätte der Krankenbetreuung entstanden.
Eine fortschrittliche Entwicklung erkennen wir auf allen Gebieten. Im Straßenbau und in der Besserung derselben ist im letzten Jahrzehnt viel getan worden: Straße in der Siedlung, Straße über den Kiebitzberg, Teile des Hülsebecker Dammes, Chausseestraße und Birkenpromenade. Die Neupflasterung der Ernst-Thälmann-Straße ist in vollem Gange. Vor 1945 ist gewiß in einem Jahrzehnt niemals an Straßenbesserung soviel geleistet worden.
In diesem Zeitabschnitt ist vor allem auch unser vorbildlicher Kindergarten entstanden. Er ist ein besonders beredtes Zeugnis dafür, wie unsere Regierung und Verwaltung für die Jugend sorgen.
Wenn wir auf diese Jahre nach dem völligen Zusammenbruch Deutschlands zurückblicken, so können wir mit Stolz und Genugtuung feststellen, daß diese Zeit in Putlitz eifrigst und erfolgreich genutzt worden ist. Jede Besserung, jeder Fortschritt in öffentlichen Einrichtungen bedeutet für uns eine Besserung unseres Lebensstandards, unseres Wohlstandes. Als 1945 so vieles zusammenbrach, hatten wohl auch bei uns viele den Mut und den Glauben verloren; ein Jahrzehnt aber hat allen gezeigt, daß es unter unserer jetzigen Staatsführung vorwärts geht — aufwärts und schneller als je zuvor.
Das Wort gilt auch für unser Städtchen:
„Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.“
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