ERNST STADTKUS, REHFELD
De olle Prignitzer Bur
De Rücken krumm un gries daet Hoor. Sien Oogen oawers blitzen kloor als war he groat erst twintig Johr.
Doch mehr als achtzig sind vergohn wo he in Wind un Weder stöhn un Dag vor Dag sien Arbeit doan.
He holt de Fork noch wiss in d’ Hand, set’t Ploog un Woagen noch instand un geiht ok oft noch öwert Land.
He proahlt nich, un he red’t nich grot, doch wat he seggt, hätt Hand un Foot. Wat he verspreckt, is wie’n Gebot.
Noch steiht he fast wie’n Feldsteenmur, denn Eikenholt un’n Prignitzbur sind isenhart un sind von Dur.
Blader ut de Prignitz
„Bläder ut de Prignitz“ fladdern die int Hus, breng’n die ut de Heimat manchen lewen Gruß.
Bläder ut de Prignitz kloppen bie die an:
Denkst noch an dien Heimat? Denkst du noch daran an de hollen Weiden längs de Wischenwääg, an de olle Windmöll un de lütte Schmääg?
Waetst du noch, wie Vader arbeit’t hätt up d' God, un wie Mudder Möh’ här um daet lewe Brot?
Wie im Aust de Seisen rätschten dörch daet Kurn un wie Tüffeln rackten up daet Feld bien Bum.
Denkst noch an de Äppel, de wie’n Godsherrn klaut — un wie uns de Köster daför hätt verhaut?
Bläder ut de Prignitz gäwen die Bericht von dien olle Heimat un ehr neu Gesicht.
Bläder ut de Prignitz willn die vertelln daet jetzt freie Minschen freiet Land bestelln.
Bläder ut de Prignitz — naem se in dien Hand — bunt sünd se, un ihrlich, wie uns Prignitzland.
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