Mühle wurde um 1850 abgetragen und als Holländermühle in Cumlosen am Kanal wieder aufgebaut. Der letzte Inhaber dieser Mühle war Müllermeister Wilhelm Sempff.
Dieses Fleckchen rechts und links des Deiches ist für den Ornithologen besonders interessant. Die sogenannten Neuen Eichen zur Hechten werden von Großvögeln aller Art gern aufgesucht. Links in der Koppel, umgeben von niedrigem Dorngestrüpp, sind Groß- und Kleinvögel anzutreffen. Es ist hier nicht die Stelle, alle anzuführen, aber den Weißstorch, der jahrelang hier sein Nest auf einer Krüppeleiche hatte, und den Waldkauz, der mich mit seinen großen Augen auch am Tage anschaute, möchte ich doch noch erwähnen.
Beim vielen Schauen und munteren Plaudern haben wir Müggendorf erreicht. Wir verweilen noch einige Zeit bei der „Stormglock“ an der alten Schule, die uns nicht mehr unbekannt ist, doch wissen wir wenig von ihr, denn was hat sie in all den Jahrhunderten in Not und Gefahr für das Dorf getan?
Schön war dieser Tag, schön ist der Weg auf dem Elbdeich von Cumlosen nach Müggendorf in geschichtlicher und naturkundlicher Hinsicht, ganz besonders aber an diesem Frühlingstag. Eine Amsel grüßt singend die scheidende Sonne. Aus dem Weidenbusch schmettert unermüdlich der Drosselrohrsänger sein „karre karre kiet kiet“. Über die Elbe glüht weithin das Abendrot.
Aus einem Schreiben unseres Mitarbeiters Emst Stadtkus:
„. . . Es gelang mir vor kurzem, ganz unbemerkt eine Aufnahme von einem fast 82jährigen werktätigen Bauern zu machen, den ich beim Ausmisten des Stalles antraf. Der alte Herr verkörpert den Typ der alten Prignitzer Kleinbauern, und ich meine, die wären es wohl wert, daß wir ihnen in unseren Heimatblättern ein Denkmal setzen.
Für mich, für den alten Bauern Oskar Hähnel aus Barenthin und wohl auch für viele Freunde und Kenner unserer Heimat und ihrer Menschen dürften Bild und Verse eine Freude und eine liebe Erinnerung sein. Das absterbende, oftmals auch recht gute Alte, mit dem Werdenden in liebe- und sinnvoller Weise zu verbinden und die Brücke zwischen gestern und morgen zu sein, halte ich für eine der schönsten Aufgaben unserer Heimatliteratur . '.
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