Heft 
(1958) 6
Seite
169
Einzelbild herunterladen

ZUM

TAG DER OPFER DES FASCHISMUS

GÜNTER JAAP, PERLEBEEG

Max Theiß ein Arbeiter und ein Kämpfer

Welcher Perleberger kennt ihn nicht, unseren Max Theiß? Durch sein für viele Klassenbrüder stehendes Arbeiterschicksal, durch seine aufrechte Haltung als proletarischer Kämpfer ist er über die Grenzen des Kreises Perleberg hinaus bekanntgeworden. Genosse Theiß ist auch heute noch aktiv im politischen und im Berufsleben tätig. Als Stadtverordneter und als Meister in der RAW-Werkabteilung Perleberg wirkt er für den Sieg des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik. Sein schlichtes Leben und sein politisches Wirken sind eng verbunden mit dem Kampf der KPD gegen Ausbeutung und Unterdrückung des werktätigen Volkes und für ein Leben aller schaffenden Menschen in Wohlstand und Frieden. Als Genosse und schließlich als Ortsgruppenleiter der KPD in Perleberg hat er täglich und stündlich seine Kräfte hergegeben.

Am 28. Dezember 1902 geboren, tritt er bereits im Jahre 1919 als junger Mensch der Gewerkschaftsbewegung bei. Nach dem Erlernen eines Hand­werks kommt er 1921 auf seiner Wanderschaft ins Ruhrgebiet. Hier lernt er die Not und die scheinbar aussichtslose Lage der Arbeiter so recht kennen. Hier erkennt er auch die Notwendigkeit einer starken Arbeiter­partei als Vortrupp auf dem Wege zur sozialistischen Gesellschaftsord­nung. 1923 kehrt er wieder zurück und tritt in Perleberg der KPD bei. Uber das Auftreten der Partei in dieser Zeit, über die politische Aktivität gerade auch des Genossen Theiß und über dessen erste Verurteilung zu drei Monaten Gefängnis wegen sogenannter Zersetzungsarbeit unter der Reichswehr berichteten wir bereits in einem früheren Heft dieser Zeit­schrift (Heft 11, 1957, Seite 327). Dort hieß es weiter:Schwer hatten es die Genossen der Partei in den folgenden Jahren, besonders von 1933 bis 1945. Dafür spricht vor allem das Schicksal des Genossen Theiß. Das aber steht auf einem anderen Blatt . .

Aus Anlaß des Tages der Opfer des Faschismus 1958 blättern wir weiter im Lebensbuch des Genossen Max Theiß:

Am Nachmittag des 10. Mai 1933 werden die Mitglieder der SPD und der KPD verhaftet. Sie kommen zunächst ins Amtsgerichtsgefängnis Perleberg und werden dann in einem Sammellager in der Feldstraße (heute MTS) untergebracht. Dieser nicht nur von den damaligenPrignitzer Nach-

169