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Der Jessel'öalloil im Dienste der Kriegführung.
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Während des französischen Feldzugs gegen Italien, 1859, benutzte man ebenfalls Ballons zum Zwecke der Rekognos- eierung, ohne daß von einein Spezialcorps berichtet wird, das diesen Dienst versah. Die Sache lag lediglich in den Händen der beiden Ingenieure Gebrüder Godard, die zahlreiche Aufstiege mit Ballons unternahmen. Ein solcher wurde noch kurz vor der Schlacht von Solferino gemacht.
Während des amerikanischeil Krieges wurde 1861 ein Ballonstab, bestehend aus zwei Offizieren und einigen fünfzig Mann, gebildet und dem General Mac Clellan unterstellt. Namentlich traten hier die Fesselballons während der Belagerung von Richmond in Aktion, und es wurden bei dieser Gelegenheit die Nachrichten zum erstenmal dem Hauptquartier auf telegraphischem Wege übermittelt. Der Train dieses Ballonstabes bestand aus zwei Ballons, jeder von zwei Pferden gezogen, einem ebenfalls von zwei Pferden gezogenen Wagen mit Säure und zwei Gasgeneratoren, zu deren Beförderung je vier Pferde erforderlich waren. Das bei diesen Operationen verwandte Gas war Wasserstoff. Dieses Balloncorps, das während des ganzen Krieges unterhalten wurde, scheint indes keine nennenswerten Nachrichtendienste geleistet zu haben.
Um diese Zeit sing man auch in England, wo die Kriegsballonfrage bis dahin mit großer Gleichgültigkeit behandelt wurde, an, sich mit diesem Hilfsmittel der Kriegführung zu beschäftigen, und im Jahre 1862 sollte fest- gestellt werden, ob der Ballon im allgemeinen zuverlässig sei oder nicht. Falls die Versuche zur Zufriedenheit ausfielen, sollte in Aldershot eine Ballonschule nach dem Muster der in Meudon in Frankreich bestehenden eingerichtet werden. Es kam jedoch nicht dazu, und man kann daher annehmen, daß die Versuche nicht den erwarteten Erfolg hatten.
Während des deutsch-französischen Krieges und besonders während der Belagerung von Paris wurden Ballons in großem Maßstabe verwandt, allerdings nicht zu Rekognos- cierungszweckeu, sondern als Mittel zur Kommunikation mit der Außenwelt. Sie führten eine Anzahl Brieftauben mit sich, die, nachdem sie in Freiheit gesetzt worden, mit Nachrichten über Ereignisse aus der Provinz nach der belagerten Hauptstadt zurückkehrten. Während dieser Belagerung wurden nicht weniger als 64 Ballons ausgelassen. Verschiedene fielen in die Hände der deutschen Truppen, auf viele wurde gefeuert, und es ist bekannt, daß Krupp in jener Zeit ein Ballongeschütz konstruierte; die Mehrzahl der Ballons dürfte jedoch ihren Zweck erfüllt haben.
Im Jahre 1871 wurde die Ballonschnle in Meudon wieder eröffnet, und seitdem ist in Frankreich alles gethan, diesen neuen militärischen Dienstzweig zu vervollkommnen. Nachdem auch die Photographie so bedeutende Fortschritte gemacht hat, ist diese für den Kriegsballon ein unentbehrlicher Apparat geworden. Es sind vom Fesselballon aus Photographien in Höhe von 1100 Metern über der Erde mit großer Schärfe genommen worden.
Eine der neuesten Errungenschaften auf diesem Gebiete ist die Verwendung elektrischer 'Scheinwerfer vom Ballon ans. Diese Neuerung, die den Fesselballon namentlich bei nächtlichen Operationen so überaus wertvoll macht, ist von der Lnftschisferabteilung der deutschen Armee während der Manöver mit großem Erfolge angewandt worden. Augenblicklich stehen die Dinge so, daß das Ballonmesen in einem künftigen Kriege unzweifelhaft eine wichtige Rolle spielen wird, und daher versäumt auch keine größere Heeresverwaltung, unausgesetzt an seiner Vervollkommnung zu arbeiten.
Daß man über diesen ebenso wichtigen wie hochinteressanten Dienstzweig so wenig erfährt, hat seinen Grund in der gewiß berechtigten Geheimhaltung desselben seitens der mit ihm betrauten Offiziere und Mannschaften. Man möchte sagen, daß der Schleier des Geheimnisvollen um
diesen in den höheren Regionen wirkenden Kriegsapparat noch enger gezogen wird als um den sein Vernichtungswerk unter Wasser betreibenden automobilen Torpedo. Es mag daher von besonderem Interesse sein, einmal einen Einblick in das Ballonwesen eines Staates zu gewinnen, der namentlich in den letzten Jahren der militärischen Luftschiffahrt große Aufmerksamkeit gewidmet hat, nämlich Englands. Die Offenherzigkeit, mit der maritime und militärische Angelegenheiten jenseits des Kanals besprochen werden, und der hohe Grad von Preßfreiheit, der drüben herrscht, ermöglichen auch, uns Kenntnisse über militärische und kriegsmaritime Angelegenheiten zu verschaffen, die bei uns streng geheim gehalten werden.
Die militärische Ballonschule in Aldershot ist ausschließlich verantwortlich sür die praktische und theoretische Ausbildung der militärischen Lustschiffer der englischen Armee. Dieses wichtige Institut stellt die für den Dienstgebrauch erforderliche!: Ballons her und hat die Aufgabe, alle diesen Dienstzweig betreffenden Fragen zu erledigen und das Vallonwesen in steter Kriegsbereitschaft zu halten. Die „Ballonsektion königlicher Ingenieure" konstruiert alle Apparate und Teile, die mit der Aeronautik in Verbindung stehen, mit Ausnahme der Herstellung der Ballonhüllen selbst. Es bestehen außerdem verschiedene Klassen, in denen Offiziere der Armee sich allgemeine Kenntnisse über das Ballonwesen erwerben können, und die von freiwilligen Schülern des Offiziercorps fleißig besucht werden.
Was die Herstellung des Ballons selbst anbetrifft, so wird derselbe aus Ochsenhäuten angefertigt, die natürlich eine ganze Reihe von Bearbeitungsprozessen durchzumachen haben, bis sie verwendungsfähig sind. Die Häute werden zunächst gründlich gewaschen und geschrappt, dann zusammengefügt und auf langen Tuchen ausgebreitet, worauf sie nach völligen: Trockenwerden in lange Streifen zerschnitten werden. Diese werden wiederum zusammengefügt und bilden den Ballonkörper. Alles bei diesen: Prozeß verschnittene Material wird für kleinere Ballons verwandt. Diese Arbeite!: werden zum nicht geringsten Teil von Frauen ausgeführt, die auch die kleineren Ballons unfertigen. In der Anstalt befinden sich verschiedene Räume von solcher Größe, daß sie einen gefüllten Ballon völlig aufnehmen können. Große Thürei: ermöglichen die Herausnahme des gefüllte!: Körpers. In diesen Räumen werden auch Reparaturen an: Ballon ausgeführt.
Zur Füllung des Ballons wird Wasserstosfgas verwandt, dessen Bereitung durch Schwefelsäure und Zinkspäne erfolgt. Das erzeugte Hydrogengas wird in ein drittes, mit Wasser gefülltes Gefäß geleitet und hierdurch, bevor es in dei: Gasometer tritt, gereinigt. Von: Gasometer gelangt das Gas durch ein Rohr in den Füllraum, wo es, je nach Bedarf, sür den Transport in Stahlrohre gepreßt wird. Jedes Rohr wird, bevor es in diesen Raum gelangt, einer sorgfältige!: Druckprobe unterzogen und muß einen Druck von 3000 Pfund pro Quadratzoll aushalten. Auch das Gas wird, bevor es zum Füllen des Ballons benutzt wird, untersucht. Diese Prüfung findet stets in Gegenwart mehrerer Offiziere statt. Es wird zunächst ein kleiner Ballon gewogen und dann mit Gas mittels eines Gummischlanches gefüllt, der durch den Prüfungsapparat führt. Alsdann wird ein Korb an den Ballon befestigt und so lange mit Gewichten beschwert, bis der Ballon den Gleichgewichtszustand erreicht hat. Wird nun das Ballongerüst und das Gewicht des Korbes mit Inhalt von: Totalgewicht abgezogen, so ergiebt sich das Gewicht des Gases.
Sobald man das Gas im Felde für Operationszwecke braucht, wird es in Röhren auf sechsspännige!: Wagen oder auf einen: von einer Lokomobile gezogene,: Fuhrwerk nach den: Uebungsfelde geschafft. Der Ballon selbst befindet sich auf einen: vierspännigen Wagen und wird voi: