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Jugendliche in der Epoche gesellschaftlicher Veränderungen : Problemwahrnehmung und -bewältigung bei jugendlichen Schülern in Potsdam und St. Petersburg / Hrsg.: Universität Potsdam, Institut für Psychologie, Professur Didaktik der Psychologie/Pädagogische Psychologie; Russische Staatliche Pädagogische Universität "A. I. Herzen" St. Petersburg, Psychologisch-Pädagogische Fakultät [Red.: Bärbel Kirsch ; Ludmilla Regusch]
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Problemwahrnehmung 1992

Bereiche

Anderes Geschlecht _ Gleichaltrige Schulbedingungen FE Schulleistung Eltem EEE Zukunft

+5 2 2,5 3 3,5 mittlere Schätzwerte(1..5)

Abb. 1: Die Wahrnehmung alltäglicher Probleme durch Potsdamer Jugendliche(Querschnitt 1992)

Bei den westdeutschen Jugendlichen differierten die Problemwahrnehmungen alters- und geschlechtsspezifisch. Die jüngeren Jugendlichen nahmen sie stärker wahr als die älteren. Weibliche Jugendliche nahmen Probleme, die aus sozialen Beziehungen zu den Gleichaltrigen, zu den Eltern und Lehrern sowie einer Partnerschaft resultierten, mehr wahr als männliche Jugendliche(Seiffge-Krenke 1995, Gilligan 1982, Hunter& Youniss 1982). Für männliche Jugendliche hingegen waren schulische Leistungsanforderungen und Zukunftsprobleme bedeutsamer.

Zur Prüfung der Unterschiede in der Problemwahrnehmung zwischen jüngeren und älteren, männlichen und weiblichen Jugendlichen sowie Schülern von Gymnasien und Gesamtschulen wurden mehrfaktorielle Varianzanalysen mit den Variablen Alter, Geschlecht und Schulart als unabhängigen und den Problemskalen als abhängigen Variablen gerechnet. Aggregiert man über alle Problembereiche, so nahmen jüngere Jugendliche(M= 2,00) Probleme mehr wahr als ältere( M= 1,84; F(1,385)= 4,75; p= 0,030). Probleme mit der eigenen Person nahmen Jüngere Jugendliche(M= 2,06) ebenfalls mehr wahr als ältere(M= 1,85; F(1,339)= 5,62; p = 0,018). Auch wurden die Probleme mit heterosexuellen Beziehungen von den jüngeren Jugendlichen mehr wahrgenommen(M= 2,49) als von den älteren(M= 2,23; F(1,337)= 6,88; p= 0,009). Jüngere Jugendliche nahmen auch Probleme mit den Schulbedingungen mehr wahr(M= 2,16) als ältere(M= 1,98; F(1,339)= 5,30; p= 0,022). Die gefundenen Altersunterschiede in der Problemwahrnehmung stimmen überein mit den von Seiffge-Krenke (1995) dargestellten.