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Jugendliche in der Epoche gesellschaftlicher Veränderungen : Problemwahrnehmung und -bewältigung bei jugendlichen Schülern in Potsdam und St. Petersburg / Hrsg.: Universität Potsdam, Institut für Psychologie, Professur Didaktik der Psychologie/Pädagogische Psychologie; Russische Staatliche Pädagogische Universität "A. I. Herzen" St. Petersburg, Psychologisch-Pädagogische Fakultät [Red.: Bärbel Kirsch ; Ludmilla Regusch]
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Ältere Schüler

Problembereiche

Anderes Geschlecht Eltern Schulbedingunge

1,5 2 2,5 3 3,5 mittlere Schätzwerte(1..5)

Abb. 11: Veränderungen in der Problemwahrnehmung mit dem Alter in der älteren Längsschnittstichprobe

Die Ergebnisse zeigen, daß sich- wie schon die Querschnittanalyse nahelegte- die Wahrnehmung der alltäglichen Probleme mit zunehmendem Alter sowohl in der jüngeren als auch in der älteren Längsschnittstichprobe nicht wesentlich veränderte. Lediglich für die jüngeren Jugendlichen wurden die schulischen Leistungsanforderungen mit zunehmendem Alter mehr zum Problem, während bei den älteren Jugendlichen eine Verringerung der Probleme mit den allgemeinen schulischen Bedingungen mit zunehmendem Alter registriert wurde. Die Ergebnisse zeigen, daß der ProblembereichSchule der einzige Bereich war, in dem sich bedeutende Veränderungen zeigten. Alle anderen Bereiche blieben unverändert. Die großen Sorgen bezüglich der Zukunft blieben bestehen. Die Probleme mit den Eltern und aus heterosexuellen Beziehungen resultierende Probleme veränderten sich ebenfalls nicht. Auch blieben Probleme mit Gleichaltrigen und mit der eigenen Person unverändert niedrig.

2.3.2 Veränderungen in der Wahl von Copingmodi mit dem Alter

Mit zunehmendem Alter, der zunehmenden kognitiven und sozialen Kompetenz, der zunehmenden Fähigkeit zur Impulskontrolle u.a. ist zu erwarten, daß Jugendliche in zunehmendem Maße Probleme funktional bewältigen können. Dies müßte zu einer Erhöhung der aktiven und Verringerung der meidenden Strategien führen. Diese Erwartungen sind auch durch die Ergebnisse der Querschnittsanalyse begründet, die überdies zeigten, daß die Gymnasiasten über die besseren internalen und sozialen Ressourcen zur Problembewältigung verfügten. Zudem waren auch die weiblichen Jugendlichen die aktiveren Problembewältiger. Es ist damit zu erwarten, daß Unterschiede in den individuellen Veränderungen bei der Wahl von Copingstrategien mit dem Alter auftreten.

Die Annahmen zu den Veränderungen in der Wahl von Copingstrategien mit dem Alter wurden mittels mehrfaktorieller Varianzanalysen mit Meßwiederholung(MANOVA) getrennt

für die Stichprobe der jüngeren und der älteren Jugendlichen geprüft. Als unabhängige

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