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Jugendliche in der Epoche gesellschaftlicher Veränderungen : Problemwahrnehmung und -bewältigung bei jugendlichen Schülern in Potsdam und St. Petersburg / Hrsg.: Universität Potsdam, Institut für Psychologie, Professur Didaktik der Psychologie/Pädagogische Psychologie; Russische Staatliche Pädagogische Universität "A. I. Herzen" St. Petersburg, Psychologisch-Pädagogische Fakultät [Red.: Bärbel Kirsch ; Ludmilla Regusch]
Entstehung
Seite
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Ältere Schüler

Skalen

Probleme ansprechen Kognitive Entscheidung Suche nach Unterstützung Sorglosigkeit

Kognitives Meiden

Physische Regulierung

1992 1993 1994 2 2,5 mittlere Häufigkeiten p<=.01

Abb. 15: Veränderungen in der Wahl von sechs Copingmodi mit dem Alter in der älteren Längsschnittstichprobe

C) Veränderungen in den einzelnen Copingstrategien mit dem Alter

Da auf der Ebene der Aggregatvariablen sowohl bei der 3-Faktoren-Lösung als auch derFaktoren-Lösung nur geringe Veränderungen mit dem Alter in der jüngeren Längsschnittstichprobe zu finden waren, stellt sich die Frage, ob Veränderungen in der Wahl von Copingstrategien eher zu finden sind, wenn einzelne Copingstrategien betrachtet werden. In der jüngeren Längsschnittstichprobe waren die Veränderungen mit dem Alter bis auf zwei Ausnahmen auch in den einzelnen Copingstrategien gering.

In der Wahl der StrategieIch versuche, meine Probleme durch Alkohol und Drogen zu vergessen, eine Strategie, die vergleichsweise selten gewählt wurde, war eine Zunahme mit dem Alter zu verzeichnen(F(2,148)= 4,42, p= 0,014). Diese Veränderung betraf männliche und weibliche Jugendliche sowie Gymnasiasten und Gesamtschüler gleichermaßen. Die CopingstrategieIch versuche, mich abzureagieren(durch laute Musik hören, Motorrad fahren, wildes Tanzen), welche insgesamt häufiger gewählt wurde, waren mit dem Alter geringe Veränderungen feststellbar(F(2,154)= 1,68; p= 0,190). Jedoch zeigten sich Unterschiede in den individuellen Veränderungen zwischen männlichen und weiblichen Jugendlichen. Während bei den männlichen Jugendlichen eine Zunahme in der Wahl dieser Strategie mit dem Alter zu verzeichnen war, wählten weibliche Jugendliche diese mit zunehmendem Alter seltener( F(2,154)= 3,35, p= 0,037).

Betrachtet man auch in der älteren Längsschnittstichprobe die einzelnen Copingstrategien, so lassen sich Veränderungen mit dem Alter nachweisen. Bei der Copingstrategie Ich denke über das Problem nach und spiele verschiedene Lösungsmöglichkeiten durch war von 1992 nach 1994 eine Zunahme der Wahlhäufigkeit zu verzeichnen(F(2,102)= 2,96, p= 0,053). Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Jugendlichen(F(2,102)= 1,88; p= 0,158) sowie Gymnasiasten und Gesamtschülern(F(2,102)= 1,87; p= 0,160) traten in den individuellen Veränderungen nicht auf.

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