Tab. 2: Besonderheiten des Selbstkonzeptes von Jugendlichen
Niveau des allgemeinbildende Schulinternate Selbstkonzeptes Schule Hoch 1(3%) 2(6%) 1(3%) 0 Mittel 22(70%) 23(70%) 16(53%) 17(57%) Niedrig 8(17%) 5(19%) 14(44%) 13(43%)
Analysiert man die in Tab. 2 dargestellten Ergebnisse, sehen wir, daß bei Schülern aus den allgemeinbildenden Schulen mit steigendem Alter deren Anzahl mit einem hohen Niveau des Selbstkonzeptes steigt und mit einem niedrigen Niveau des Selbstkonzeptes fällt. Diese
' Tendenz beobachten wir auch bei den Jugendlichen der Schulinternate. Wir betonen, daß die von uns erhaltenen Daten vergleichbar mit den Ergebnissen russischer und ausländischer Untersuchungen sind, die einen allgemeinen Anstieg des Niveaus des Selbstkonzeptes mit steigendem Alter anzeigen(L.I. Boschowitsch, I.S. Kon, W.S. Tschudnowskij, S. Franz, I. Seiffge-Krenke u.a.).
Weiter merken wir an, daß sowohl die 13- als auch die 15jährigen Jugendlichen aus den allgemeinbildenden Schulen einen höheren Prozentsatz mit hohem und mittlerem Niveau des Selbstkonzeptes und einen niedrigen Prozentsatz mit niedrigem Niveau des Selbstkonzeptes haben als Gleichaltrige aus den Schulinternaten. Daraus können wir den Schluß ziehen, daß die Jugendlichen allgemeinbildender Schulen ein höheres Niveau des Selbstkonzeptes besitzen. Den Grad der statistischen Bedeutung des Unterschiedes der erhaltenen Daten haben wir mit Hilfe des Pearson-Kriteriums geprüft und erhielten die Bestätigung eines signifikanten Unterschiedes zwischen den Stichproben(bei p=0.01).
In den Untersuchungen des Selbstkonzeptes Jugendlicher aus Schulinternaten haben wir unsere Aufgabe erweitert und auf der Grundlage des benutzten Fragebogens eine sogenannte Q-Sortierung vorgenommen, in der zuerst die Jugendlichen die vorgeschlagenen Items bewerten sollten, bezogen auf sich als„tatsächlichem“ und danach als„idealisiertem“ Menschen. Die erhaltenen Daten haben wir mit Hilfe der Korrelationsanalyse verglichen, um so ein Bild darüber zu erhalten, inwiefern das erlebte„Ich‘“ oder das bewußtgemachte„Ich“ mit dem Idealbild übereinstimmt. Folglich wird der Korrelationskoeffizient den Grad der Übereinstimmung oder Nichtübereinstimmung zwischen dem bewußtgemachten Ich mit dem Ich-Ideal anzeigen.
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