Aus diesen Klassen wurde eine Gruppe von 11 Jugendlichen ausgewählt, mit denen der Autor ab Dezember 1998 bis Mai 1999 ein sozialpsychologisches Training absolvierte, in dessen Verlauf auch Informationen für die vorliegende Untersuchung gesammelt wurden.
Die Zusammenfassung der Ergebnisse, die im Verlaufe der Arbeiten erzielt wurden, erlaubte die Herausarbeitung eines verhältnismäßig einfach zu handhabenden Fragebogens zur Diagnostik des Grades der Ausprägung der Neigungen der Jugendlichen, was uns ermöglichte, die Forschung nach der Methode der Querschnittserhebung fortzusetzen.
Parallel dazu führte man Untersuchungen zum Problemerleben Jugendlicher durch. Von Mai bis Dezember 1999 wurden 254 Jugendliche erfaßt, die in der Mittelschule Nr. 309(in den 6ten bis 10ten Klassen) lernen. Die zwischenmenschlichen Neigungen untersuchten wir nur bei einem Teil dieser Stichprobe(N=25, Teilnehmer der 8ten und 9ten Klassen) mit Hilfe der von uns erarbeiteten Fragebögen.
Bei der Durchführung der Untersuchungen stießen wir auf Schwierigkeiten, weil die in Rußland benutzten psychodiagnostischen Methoden für die Diagnostik der Neigungen im vollen Umfang nicht nutzbar sowie für die gegebenen Aufgaben nicht spezifiziert waren und keine ausreichende inhaltliche Validität aufwiesen. In diesem Zusammenhang mußte der Autor die Überarbeitung der Methoden vornehmen.
Die Diagnostik von Neigungen wird durch die Tatsache wesentlich erschwert, daß sie verbreitet unbewußten Charakter tragen. Wir nutzten im Prozeß der Diagnostik zwei hauptsächliche Arten der Herausbildung von Neigungen im Umgang mit Menschen.
1. Über die Tatsache der Bevorzugung im Umgang
2. Über den überwiegend nichtverbalen Ausdruck von Emotionen, die auf die Objekte der Neigung gerichtet sind.
Die erste Erscheinungsart ist relativ einfach zu diagnostizieren, jedoch erscheinen lange nicht alle Neigungen dieser Art auf Grund des unbewußten Charakters und der Möglichkeiten der Aktivierung von Schutzmechanismen. Die zweite Erscheinungsart diagnostiziert sich wesentlich schwieriger, hier gibt es wesentlich mehr Subjektivität in den erhaltenen Ergebnissen, jedoch kann man auch die Neigungen erfassen, die sich nicht durch die Bevorzugung beim Umgang mit anderen Menschen zeigen.
In der ersten Etappe der Arbeit haben wir solche Methoden der Diagnostik von Neigungen benutzt wie Beobachtungen, Gespräche, Soziometrie. Ihre Nutzung hat die Frage der schnellen objektiven Diagnostik von Neigungen nicht gelöst, jedoch hat sie die Voraussetzungen für die Beantwortung von Fragen geschaffen, die sich im weiteren Verlauf der Erstellung eines speziellen Fragebogens stellten.
Ein solcher Fragebogen wurde durch uns auf der Grundlage des gesammelten Materials erarbeitet. Er schließt die Beschreibung von 20 sozialen Situationen ein, die den Jugendlichen zur Wertung in einer Sstufigen Skala vorgelegt wurden. Weiter errechnete sich der Mittelwert über folgende Skalen aus:
Neigungen auf der Grundlage der Identifizierung Neigungen auf der Grundlage der Gruppenbildung Attraktivitätsneigungen
Sexuelle Neigungen
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