Abbildung 1: Teilnahmequoten nach Hauptsektoren
Wissenschaft£ Verwaltung‘: Massenmedien|; Sonstige| Gewerkschaften}: Kultur& Wirtschaftsverbände|: Politik E
Wirtschaft€: S 0% 20% 40% 60% 80% 100%
Gesamtausschöpfung =59,4%
Da sich in der Positionsmethode zur Identifizierung der Elite-Mitglieder die regionale Herkunft eines Positionsinhabers nicht auswirkt, muß die Repräsentation Ostdeutscher in der gesamtdeutschen Führungsschicht nachträglich ermittelt werden. Vergleichsgrundlage ist der mit ca. einem Fünftel bemessene Anteil der ostdeutschen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik. Von ostdeutscher Herkunft sind insgesamt 272 Positionseliten‘. Das ist ein Anteil von 11,6 Prozent in der Gesamtpopulation, womit die Ostdeutschen, gemessen am Bevölkerungsanteil(ca. 20%), in der Führungsschicht der Bundesrepublik unterrepräsentiert sind. Von diesen 272 Ostdeutschen sind 33 in den alten Bundesländern einschließlich Westberlins bzw. im Ausland tätig. Die anderen haben Positionen in den neuen Bundesländern inne. Das Bild einer Unterrepräsentation Ostdeutscher verändert sich jedoch, wenn die Verteilung der Positionseliten ostdeutscher Herkunft über die einzelnen Sektoren betrachtet wird(Tabelle 1). Mit 58,8 Prozent sind die Ostdeutschen vor allem im Sektor Politik anzutreffen(Westdeutsche: 16,4%). Sie stellen knapp ein Drittel(32,1%) aller Befragten in diesem Sektor und sind damit deutlich überrepräsentiert.
Tabelle 1: Verteilung der regionalen Herkunft auf die Sektoren
Sektor Gesamt Ost-= Ostquote Verteilg. Ost West- Westquote Verteilg. West deutsche im Sektor auf Sektoren deutsche im Sektor auf Sektoren
Politik
Verwaltung
Wirtschaft
Wirtschaftsverb.
Gewerkschaften
Massenmedien
Kultur
Wissenschaft
Militär
Sonstige
davon: Justiz
Gesamt
? Alle Personen, die angaben, zwischen dem Bau der Mauer 1961 und ihrem Fall 1989 in der DDR gelebt zu haben, wurden als Ostdeutsche klassifiziert, da davon ausgegangen werden kann, daß sie politisch und kulturell in der DDR sozialisiert wurden. Befragte mit einem Geburtsort im Gebiet der späteren DDR, die noch vor dem Mauerbau in den Westen übersiedelten, sind als Westdeutsche klassifiziert worden(3,4%). Ein Befragter, der angab, zwischen 1961 und 1989 in den Westen übergesiedelt zu sein, wurde ebenfalls als Westdeutscher eingeordnet, da er bereits
1962 in die Bundesrepublik wechselte(vgl. Bürklin 1996).