Von den Positionseliten westdeutscher Herkunft haben 163 ihren Arbeitsort in den Neuen Bundesländern(7,2%). Führungskräfte westdeutscher Herkunft in den Neuen Ländern nehmen vor allem Positionen im politisch-administrativen Bereich und in den Massenmedien ein. Zusätzlich zu diesen Befunden ist zu vermerken, daß von den 402 Elite-Positionen in den neuen Ländern mehr als die Hälfte von Ostdeutschen(59,5%) und 40,5 Prozent von Westdeutschen besetzt werden.
Ergänzend zur Befragung der Positionsinhaber im Rahmen der Potsdamer Elitestudie 1995 wurde bei INFRATEST BURKE, München eine repräsentative Bevölkerungsumfrage in Auftrag gegeben. Dieses Zusatzprojekt wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Befragt wurden 2908 Personen, davon 64 Prozent West- und 36 Prozent Ostdeutsche. Die ebenfalls weitgehend standardisiert und mündlich durchgeführten Interviews in der repräsentativen Bevölkerungsumfrage umfassen eine Zusammenstellung der Fragen aus dem Fragenprogramm der Elitestudie, die politische Einstellungen und Wertorientierungen zum Gegenstand haben, einschließlich von Fragen zur Elitenperzeption, der Standarddemographie und einigen Zusatzfragen zur subjektiven Schichtzugehörigkeit.
Die hier vorgelegten Beiträge wurden auf dem am 11. Oktober 1996 an der Universität Potsdam veranstalteten Symposion„Kontinuität und Wandel der deutschen Führungsschicht. Ergebnisse der Potsdamer Elitestudie 1995" präsentiert. Im Interesse einer raschen Publikation wurden sie in ihrer Form als Vortragsmanuskripte belassen. Die ausführlichen Analysen erscheinen im Frühjahr 1997 im Verlag Leske+Budrich.
Potsdam, im Oktober 1996 Wilhelm Bürklin