Teil eines Werkes 
Teil 1 (2005)
Entstehung
Seite
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1.2.3 Ergebnisse vorliegender Studien zu Vorerfahrungen mit der Größe Geld

Um weiter deutlich zu machen, worauf wir uns in unserer Studie stützen können, sollen an dieser Stelle Ergebnisse bereits vorliegender Untersuchungen zur Entwicklung des Geldbe­griffs bei Kindern zusammengestellt werden.

Wie bereits eingangs festgestellt, liegen zu diesem Themenbereich deutlich weniger(uns be­kannte) mathematikdidaktische Untersuchungen vor als z.B. zu arıthmetischen Fragen. So sind für uns Ergebnisse von Claar, die sich mit der Entwicklung ökonomischer Begriffe und speziell mit der Entwicklung des Geldbegriffes bei Kindern und Jugendlichen beschäftigt hat, wichtig. Sie hat herausgearbeitet, ın welchen Entwicklungsstufen Kinder einenGeldbegriff entwickeln.

Wichtig für unsere Untersuchungen sind folgende Ergebnisse:

Kinder kommen erstmals im Alter von 2 bis 3 Jahren mit Geld in Berührung, allerdings wird das Wesen des Geldes erst im Laufe der weiteren Entwicklung erkannt.

Im Laufe der Entwicklung in der Vorschulzeit erkennen die Kinder die Verbindung zwi­schen Geld und Einkaufen; wenn man eine Ware erwerben will, muss man dafür Geld ge­ben und bekommt ggf. welches zurück. Hier werden Läden zunächst auch als mögliche Quellen zur Beschaffung von Geld gesehen.

Im Alter von 6 bis 8 Jahren entwickeln die Kinder ein Verständnis der BeziehungWare Geld Wechselgeld, wozu die zunehmenden rechnerischen Fähigkeiten und das Zahl­verständnis eine wesentliche Rolle spielen.

Claar stellt in Bezug auf die Entwicklung von Preisvorstellungen fest, dass Kinder auch am Ende der Grundschulzeit erhebliche Schwierigkeiten haben, Preise von Konsumgütern festzustellen.

Für die Erfahrungen ım eigenständigen Umgang mit Geld liegen die Ergebnisse vor, dass 66% der 7-9jährigen regelmäßig Taschengeld erhalten, durchschnittlich 16 DM im Monat und dass Spielsachen die wichtigste Ausgabensparte bei Kindern sind.

Ganz deutlich macht Claar aber auch, dass die unterschiedlichen, individuellen Erfahrun­gen der Kinder einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Geldbegriffes bei den Kindern haben.

Auf einıge dieser Ergebnisse werden wir in der Auswertung unserer Untersuchung zurück­kommen.

Aus mathematıikdidaktischer Sicht sind folgende Untersuchungen für uns Anknüpfungspunkt:

Schmidt und Weiser haben 1986 die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zum Maßzahlver­ständniıs von Schulanfängern veröffentlicht. In Einzelinterviews wurden 24 Schulanfän­gern unter anderem Aufgaben zum Ermitteln(Messen), Herstellen(Repräsentanten ange­ben), Vergleichen und Addieren von Geldbeträgen gestellt.

Die Ergebnisse wurden 1996 also zu DM- Zeiten veröffentlicht. Interessant ist hier auch, dass die Beträge in diesem Alter zwischen 5 DM und 20 DM im Monat schwankten.

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