Wissenschaftlıche Einordnung der Untersuchung
lag die Vorstellung vor, dass die Anzahl der Münzen entscheidend für die Wertermittlung ist. Das Vergleichen von verbal genannten Geldbeträgen(Was ist mehr 6 Mark oder 5 Mark?) gelang fast allen Kindern, wobei sie sich auch hier meist an den genannten Zahlen (ohne Berücksichtigung der Einheiten) orientierten. Auch bei der Lösung der Additionsaufgabe orientierten sich die Kinder an den Zahlen. Die Zählfähigkeit war entscheidend für dıe Lösung der Aufgabe.
Die Hauptschwierigkeit, die in dieser Untersuchung bei den Schulanfängern festgestellt wurde, lag ım Erfassen und Berücksichtigen der Konventionen, die die Regeln zum Wechseln festlegen. Eine Kollektion von Münzen hat die beteiligten Kinder zunächst zur Anwendung ihrer Zählkompetenz, also zur Anzahlbestimmung, angeregt.
e Hengartner und Röthlisberger'‘” haben im Rahmen von Untersuchungen zu mathematischen Vorkenntnissen von Schulanfängern in der Schweiz den Kindern auch Aufgaben vorgelegt, mıt denen das Wissen der Kinder über Münzen und die Fähigkeiten ım Darstellen von Geldbeträgen im Kontext des Einkaufens erfasst wurden. In dieser Untersuchung kannten zwei Drittel der Kinder die vorgelegten Münzen und fast dreı Viertel der Kinder die Geldscheine, wobei sich zeigte, dass die Kinder bei Franken bessere Ergebnisse als bei Rappen erzielten. Ein Drittel der Kinder konnte einen Franken ın Kleingeld wechseln, wobei am häufigsten in zwei Fünfziger oder fünf Zwanziger gewechselt wurde. Aus dem Legen von Geldbeträgen ergaben sich folgende Aussagen über die Schwierigkeit der Aufgaben: Die Aufgaben sind um so schwieriger, je mehr Münzen bzw. Geldnoten zur Darstellung des Betrages benötigt werden. Dann ist die Schwierigkeit abhängig davon, ob nur Münzen/Geldscheine einer Einheit oder mehrerer Einheiten benötigt werden und schließlich hat die Bekanntheit der Münzen und Scheine Einfluss auf die erfolgreiche Bearbeitung einer Aufgabe. Als wichtiges Ergebnis ist noch festzuhalten, dass die Knaben in dieser Untersuchung bei allen Aufgaben zum Geld deutlich besser abgeschnitten haben als die Mädchen.
e Möller‘ hat Preisvorstellungen von Grundschulkindern sowie ihre Vorstellungen zur Preisfestsetzung untersucht. Dabei wurden Holzklötze(Würfel und Quader) verschiedenen Volumens und mit unterschiedlichen Farben verwendet. Dabei spielten Einsichten der Kinder ın funktionale Zusammenhänge(Proportionalität) eine wichtige Rolle. Der Autorin ging es darum zu erfassen, ob die Kinder die Voraussetzungen haben, im Mathematikunterrıcht der Grundschule Ware-Preisaufgaben zu lösen. Für uns wichtig sind die Feststellungen von Möller, dass Grundschulkinder die Einkaufswelt mit ihren Ein- und Verkaufssıtuationen kennen und in diesem Kontext damit vertraut sind, dass Waren Preise haben. Dabei zeigte sich, dass kulturelle Gepflogenheiten einen wichtigen Einfluss auf die Festsetzung von Preisen hatten. Auf Grund des gewählten Materials kann aus den Ergebnissen allerdings keine Aussage über den Zusammenhang zwischen Einkaufserfahrungen und Preisfestsetzungen abgeleitet werden.
e Scherer hat in ihrem Test zur Lernstandserfassung von Schulanfängern und Kindern mit Lernbehinderung‘* auch Aufgaben zum Umgang mit Geld aufgenommen. In diesem Test sınd Aufgaben zum Bestimmen von Geldbeträgen(in DM), zum Vergleichen sowie Addıeren und Subtrahieren von Geldbeträgen enthalten. Dabei werden den Kindern Abbil
'” Hengartner, E./Röthlisberger, H.(1995) Rechenfähigkeit von Schulanfängern. In: Brügelmann(Hrsg.) u.a. Am Rande der Schrift. Libelle; Lengwil
'' Möller, Regina(1997) Zur Entwicklung von Preisvorstellungen bei Kindern; in: JDM 4; S. 285-316
Scherer, Petra(1999) Produktives Lernen für Kinder mit Lernschwächen: Fördern durch Fordern; Band 1; Klett, Leipzig
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