Teil eines Werkes 
Teil 1 (2005)
Entstehung
Seite
14
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sind Aufgaben zum Bestimmen von Geldbeträgen(in DM), zum Vergleichen sowie Ad­dieren und Subtrahieren von Geldbeträgen enthalten. Dabei werden den Kindern Abbil­dungen von Münzen und Geldscheinen, sowie Abbildungen von Gegenständen mit Prei­sen vorgelegt. Den dargestellten Lösungsstrategien der Kinder ist nicht zu entnehmen, wie vielen Kindern die entsprechenden Aufgaben vorgelegt wurden und wie groß der Anteil der Kinder war, die die entsprechende Aufgabe richtig gelöst haben. Ein Ergebnis ist, dass die Mehrzahl der Kinder ın der Lage ist, Münzen zu identifizieren und Geldbeträge zu bestimmen. Dabei wird aber auch deutlich, dass Zählstrategien unter Nutzung der Finger (Übersetzung der Maßzahl in eine Kardinalzahl) häufig zu beobachten sind. Scherer stellt(ähnlıch wıe Schmidt/Weiser) fest:Für die Kinder ist es 1.d.R. schwierig, die Wert­gleichheit zweier durch unterschiedliche Münzen dargestellter Beträge zu erkennen.

Franke und Kurz'* haben schließlich Ergebnisse einer Untersuchung zum Vorwissen von Schulanfängern mit Geld(DM) vorgelegt. Hier werden neben Fähigkeiten im Rechnen mit Geld auch Einkaufserfahrungen, die Vorstellungen von Schulanfängern zum Sparen sowle ihre Preis-(Wert-) Vorstellungen erhoben. 85 Kindern wurden am Ende der Kinder­gartenzeit bzw. ın den ersten Schulwochen Aufgaben in Einzelinterviews vorgelegt.

Dabei wurde festgestellt, dass alle Schulanfänger bereits einkaufen waren, aber nur 9% der befragten Kinder allein. Bei der Erfassung der Wert- und Preisvorstellungen zeigte es sich, dass diese Vorstellungen am ehesten zu Waren realistisch sind, die für die Kinder bedeutsam sind, bzw. zu solchen, die bereits gekauft wurden.

Zieht man die Ergebnisse von Claar in Betracht, so ist es nicht verwunderlich, dass die Kinder nur zu einem geringen Anteil in der Lage waren, Dinge zu nennen, die 20DM bzw. 50DM kosten(25% bzw. 14%). Erstaunlich ist schon eher, dass 25% der Kinder Dinge nennen können, die 100DM kosten. In der Untersuchung von Franke/Kurz zeigten die Kinder gute Münzkenntnisse und auch die Aufgabe zum Sortieren der Münzen löste die überwiegende Anzahl der Kinder richtig. Schwierigkeiten traten häufig im Zusammen­hang mıt dem 50Pf-Stück auf. Beim Wechseln(die Kinder hatten 5DM bzw. 20DM in 50Pf-Stücke bzw. 2DM-Stücke zu wechseln) waren 11% bzw. 12% der Kinder erfolg­reich. Der häufigste beobachtete Fehler war, dass eins-zu-eins gewechselt wurde.

Insgesamt stellen Franke und Kurz fest: Einkaufserfahrungen von Kindern beziehen sich fast ausschließlich auf Supermärkte; Kinder kennen kaum Preise für Waren des täglichen Bedarfs, können aber Dingen, die sie selbst gekauft haben und die für sie persönlich be­deutsam sind realistisch in Preiskategorien einordnen; kaum ein Kind kennt alle Münzen auswendig; bei Wechselaufgaben wechseln mehr Kinder im Verhältnis 1:1 als wertmäßig korrekt; etwa die Hälfte der Kinder kann eine einfache Rechenaufgabe zum Einkaufen (2DM+ 3DM) bereits vor ihrer Einschulung lösen.

Insgesamt machen alle Untersuchungen eine recht gute Kenntnis des jeweiligen Münzsystems deutlich und zeigen, dass Kinder durchaus in der Lage sind, Münzen dem Wert nach zu sortie­ren sowle einfache Addıtions- und Subtraktionsaufgaben mit Geld zu lösen, wobei offensicht­lıch ein großer Teil der Kinder auf Zählfähigkeiten zurückgreift.

Als generelle Probleme stellen sich die Unterscheidung zwischen Anzahl und Wert bei Münzkollektionen und die Fähigkeiten im Wechseln dar.

'* Ebenda S. 212 16 Franke, M,/Kurz, A.(2003) Beim Einkaufen kenne ich mich aus wirklich? In: Journal

Für Didaktik der Mathematik, Heft 3/4 S. 190 210