Teil eines Werkes 
Teil 1 (2005)
Entstehung
Seite
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Wissenschaftliche Einordnung der Untersuchung

Vereinzelt finden wir die Verwendung von Geld bei der Einführung oder Festigung mathematischer Begriffe, wie z.B. bei der Einführung der Zahlen bis und über 20, bei der Einführung der Zehnerzahlen, bei den Betrachtungen zur Zıffernschreibweise der Null (Primo, Mathehaus, Rechenwege) sowie zur Festigung der BegriffeVerdoppeln und Halbieren(Zahlenbuch, Rechenwege).

Wie oben bereits beschrieben, wird in einer Reihe von Lehrbüchern sichtbar, wie die Größe Geld als Hilfsmittel beim Lösen formaler Aufgaben und insbesondere beim Sachrechnen eingesetzt werden kann.

In anderen Lehrbüchern(Leonardo) wird zusammenhängend, auch sehr ausführlich und mıt interessanten Aufgabenstellungen und bildlichen Darstellungen die Größe Geld bearbeitet. Weder davor noch danach wird diese Größe anderweitig genutzt. Das hat den Vorteil eines umfangreichen und ausführlichen Betrachtens eines inhaltlichen Schwerpunktes, kann aber auch dazu führen, dass Lehrerinnen und Lehrer dieses Kapitel nur einmal ım Jahr ım Mathematikunterricht behandeln. Außerdem besteht die Gefahr, dass die mit diesem Buch arbeitenden Kinder die Größe Geld nicht ausreichend lernbereichs- oder themenübergreifend

erleben. Die Aufgabenangebote zur Aneignung von Wissen über Geld und der Realisierung der Idee

des Messens(zählen, legen, vergleichen, sortieren, wechseln,...) sınd kontinuierlich inPri­mo® und imZahlenbuch angeboten. Aber auch die anderen Bücher haben hierzu ein recht ansprechendes Angebot aufzuweisen.

Zur Schulung von Größenvorstellungen hier der Wertvorstellung zum Geld und den damıt verbundenen Schätzübungen ist recht wenig ın den analysierten Büchern zu entdecken. Auf­gaben wıe:Male Dinge auf, die etwa 1 kosten oderWas kostet weniger als 10? haben wir nur ım LehrbuchRechenwege gefunden und auch das nur ın wenigen Aufgaben.

Wie sollen Erstklässler zunehmend Wertvorstellungen erwerben, wenn Erkundungsaufträge zu Preisen ın Lehrbüchern keine Rolle spielen? Dieser Aspekt ist aber gerade heute unter dem Blickwinkel der veränderten Kindheit nicht zu vernachlässigen, zumal weiter erschwerend für die Problematik hinzu kommt, dass die Kinder tagtäglich erleben können, dass fürgleiche Waren unterschiedliche Preise ın unterschiedlichen Handelsketten auftreten können.

Erfreuliıcherweise kann konstatiert werden, dass die meisten Bücher Situationen zur Gewin­nung von Erfahrungen zum Geld enthalten. Eine Schwierigkeit besteht ım täglichen Umfeld der Kinder darın, dass Geldbeträge in den Supermärkten meistens als Beträge wie 1,99 usw. (Schwellenbeträge) zu finden sind, aber Erstklässler nur mit ganzzahligen Größenangaben mit einer Einheit arbeiten. Hier wurden realistische Sachverhalte(Flohmarkt, Spielzeugmärkte, Klassenflohmarkt usw.) sehr häufig genutzt. Diese können auch zum Spielen von Einkaufsszenen anregen.

Auffallend ist in einigen Büchern der sehr späte Einsatz des Arbeitens mit der Größe Geld. Das geschieht in den meisten Fällen nach der Behandlung der Addition und Subtraktion bis 10(Primo Seite 52, Mathehaus Seite 72, Leonardo Seite 54, Welt der Zahl Seite 44, Rechenwege Seite 52).

Allerdings haben einige der genannten Bücher dabei Geldwerte, Münzen und Banknoten schon vorher eingesetzt(Maßzahlaspekt, Umwelterfahrungen, Analyseaufgaben,...). Wir denken hier, dass das Arbeiten mit Geld, wenn die Potenzen voll ausgeschöpft werden sollen, eher aus dem Umfeld der Kinder ganz natürlich von Anfang an mit einbezogen werden sollte.

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