Es gibt auch bereits zu Schulbeginn geschäftstüchtige Kinder, die durch den Verkauf einer Katze bzw. von Pfandflaschen Geld erwerben. Hier wirken sich soziale Einflüsse ganz sicher prägend aus.
Wenn Kinder eine Summe für ihr wöchentliches Taschengeld(„immer sonntags‘) nannten, waren dies 1€, 1,50€ aber auch 5€ bzw. 10€.
Ein Kind in der Münsteraner Klasse wusste sogar, wie es mit seinem Taschengeld weitergehen wird: In Klasse 1 1€, in Klasse 2 dann 2€ und so weiter.
Es ist teilweise schon zu Schulbeginn festzustellen, dass sıch Kinder ihres„Reichtums“‘ bewusst sind, dass Geld für sie bereits zu diesem Zeitpunkt ein Statussymbol ist. So antwortete ein Junge auf die Frage, wie viel Geld er habe,:“Mehr Geld als Gott zaubern kann.“
Schauen wir uns zum Schluss noch an, ob mehr Jungen oder mehr Mädchen regelmäßig Taschengeld erhalten, so haben auch hier die Jungen einen, wenn auch geringen Vorteil(32% zu 26%).
2.3 Zum Sparen
Ganz bewusst haben wir die Vorstellungen der Kinder vom Sparen erfasst. Wie bei Franke/Kurz gab es ebenfalls bei uns Kinder, die mit dem Begriff"Sparen" trotz Nachfragen nichts anfangen konnten. Diese Kinder konnten dann natürlich auch nicht auf die Frage antworten, wozu man spart. Andere Kinder waren in der Lage, mehrere Gründe anzugeben. Bei den genannten Gründen dominierte deutlich„sich etwas kaufen können“, aber bereits eın Fünftel der von uns befragten Schulanfänger spart,„um viel Geld zu haben“.
Wozu spart man?- Gründe Wozu spart man?- genannte Anzahl von
Gründen
Abbildung 15 Abbildung 16
Da in Werbungen sogar unter dem Motto"Geiz ist geil" Reklame gemacht wird, haben wir erwartet, dass bei den Kindern neben dem üblichen Verständnis von Sparen auch die Vorstellung: Sparen bedeutet, Preise vergleichen, sich überlegen, ob und wo man etwas kauft. Diese Vorstellung war aber nur sehr selten bei den Kindern anzutreffen. Dagegen war für alle Kınder, die mit dem Wort"Sparen" etwas anfangen konnten, ein Sparschwein oder eine"Kiste, ın der Geld gesammelt wird", ein Begriff.
Sparen war bei vielen Kindern auch mit der Vorstellung des„Geldholens‘* verbunden: Automaten, Bank, Sparkasse.