2.4 Preis-, Wertvorstellungen
Ganz bewusst haben wir uns auf Dinge beschränkt, die zum Erfahrungsbereich der Kinder gehören, da große Summen unserer Meinung nach lediglich die Phantasie der Kinder anregen, dass Kinder mit den Preisen von Auto oder Haus keine wirklichen Vorstellungen verbinden können, es sind lediglich Zahlen, zu denen sie keine Beziehung haben können.
Auch Claar hat festgestellt, dass Kinder besonders bei Produkten, die selten oder nicht von Kindern gekauft werden, erhebliche Unsicherheiten bei der Einschätzung der Preise haben. (Claar, S. 123)
So waren den Kindern Abbildungen von einer Tafel Schokolade, einem Paar(Sport-)Schuhen, einem Ball und einem Brötchen sowie Preisschilder mit den Aufdrucken: 1€; 30ct, 5€ bzw. 20€ gegeben.
Die Aufgabe bestand nun darin, die Preisschilder den Waren zuzuordnen. Wir haben festgestellt, dass ein großer Teil der Kinder die Preisschilder auch lesen Konnis, War dies nıcht der Fall, haben wir die Schilder vorgelesen.
Folgende Zuordnungen traten am häufigsten auf:
Für die Schokolade gaben 32% der Kinder den korrekten Preis 1€ und 29% der Kinder den Preis 5€ an.
Für den Ball gaben 21% der Kinder den Preis 5€ und 37% der Kinder den Preis 20€ an.
Dem Brötchen ordneten 25% der Kinder den korrekten Preis 30ct zu und 39% den Preis 1€. Bei den Schuhen traten folgende Preiszuordnungen am häufigsten auf: 20€ wurden von 40%, 5€ von 23% und 30ct von 21% der Kinder den Schuhen als Preis zugeordnet.
Bei den Zuordnungen der Preise für Schokolade bzw. Brötchen kann man davon sprechen, dass ein Drittel bzw. ein Viertel der Kinder zutreffende Preisvorstellungen haben, während z.B. beim Preis des Brötchens sich deutlich mehr als ein Viertel der Kinder an der kleinsten Zahl auf den Preisschildern orientierten.
Bei Ball und Schuhen kann man die beiden erstgenannten Zuordnungen als Ausdruck einer guten Preisvorstellung bezeichnen, denn Preise differieren von Laden zu Laden, es gibt Sonderangebote usw. Eın Fünftel der Kinder hat sich jedoch bei der Bestimmung des Preises der Schuhe von der Größe der Zahl leiten lassen, ohne die Einheit zu berücksichtigen.