Teil eines Werkes 
Teil 1 (2005)
Entstehung
Seite
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Die Aufgaben 3.7 und 3.8 waren nun auch ohne iıkoniısche Darstellungen zu lösen. Den Kindern wurde die Aufgabenstellung lediglich verbal genannt(symbolische Ebene). Die Verwendung der Zahlen erfolgte so, dass die Kinder auf bereits gelöste Aufgaben zurück­greifen konnten. In der Berliner Klasse nahmen sich zwei Kinder dennoch Geld zu Hilfe.

3.7 Wie vıel sınd 5 Euro und 2 Euro zusammen?

Das Erinnern an bereits gelöste Aufgaben wurde eher selten beobachtet. Nur vereinzelt sagten Kinder:"... hab ich doch gerade gemacht".

Ansonsten wurde hier wieder zählend gerechnet, wobei in den meisten Fällen die Finger genutzt wurden.

Aber auch hier waren Kinder zu beobachten, die diese Aufgabe ganz rasch im Kopf lös­ten. Dies waren ın einer Klasse 4 von 23 Kindern.

Beispiele für dieses Vorgehen:

® 5 Finger dann 2 Finger und dann alles auszählen 6 Eine Hand dann unter Aufklappen von Fingern weiter zählen: 6, 7 ® Aber auch ohne Fingernutzung wurde weitergezählt: 5, 6, 7

Insgesamt haben fast zweı Drittel der Kinder(vgl. Abbildung 24) diese Aufgabe richtig gelöst, wobei wiederum ein Vorteil der Jungen(72%) gegenüber den Mädchen(53%) festgehalten werden muss. Die Leistungen der einzelnen Klassen schwankten zwischen 57% und 69% richtiger Lösungen.

Als Fehllösungen wurden beobachtet:

@25 Euro bzw.Zweifünfzig(Ziffern wurden ın Gedanken zusammen ge­schoben.)

e 1

© 9, glaubten die Aufgabe zu kennen

e 5, nannten die erste Ausgangsangabe

° 10

3.8 Wie viel hat man, wenn man von 9 Euro 5 Euro weg nimmt?

Da kein Material und keine Veranschaulichung mehr zur Verfügung standen, war es den Kin­dern nun meist nicht mehr möglich, diese Aufgabe vorwärts zählend zu lösen.

Hier konnte jetzt neben der Lösung im Kopf Rückwärtszählen, häufig unter Verwendung der Finger, beobachtet werden.

Der Anteil richtiger Lösungen war in diesem Fall bei der Additionsaufgabe deutlich höher als bei der Subtraktionsaufgabe(64% zu 41%), was unsere Vermutung bekräftigt, dass die bishe­rigen Subtraktionsaufgaben auch als Additionsaufgaben(vorwärts zählend) gelöst wurden und dabeı dann das Zahlenmaterial etwas einfacher war als bei den auch als Additionsaufgaben gestellten Aufgaben. In der Münsteraner Klasse war dieser Unterschied besonders groß(69% zu 42%).

Dabei haben wir bereits zu Schulbeginn Kinder getroffen, die die Finger nicht offen, sondern unterm Tisch oder anderweitig verdeckt, nutzen wollten.

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