Auswertung
Begriffen„Sparen“ und„Wechseln“ gab es größere Defizite im Verständnis und auch die konkreten Erfahrungen im selbständigen Umgang mit Geld sind eher als gering einzuschätzen, wobeı hıer enorme Unterschiede festzustellen sind.
Auch die Hypothese, dass Schulanfänger nicht alle Münzen und Scheine(bis 20€) kennen, hat sıch bestätigt, wenn man bedenkt, dass nur 36% der Kinder alle vorgelegten Münzen und Scheine ıdentifizıeren konnten.
Für viele Kinder war die Anzahl der vorliegenden Münzen und Scheine das entscheidende bei Bestimmung des Wertes, sie konnten also nicht sicher zwischen Anzahl und Wert unterscheiden. Das zeigte sich auch in den geringen Fähigkeiten zum Wechseln.
Insgesamt wurden also— bei aller Differenziertheit der Ergebnisse im Einzelnen— die Hypothesen zu diesem Punkt bestätigt.
(2) Erfahrungen zum Umgang mit Geld
Die zu diesem Punkt formulierten Hypothesen können nur teilweise bestätigt werden. Die Einkaufserfahrungen der Kinder beziehen sich zwar überwiegend auf Supermärkte, Kaufhäuser werden aber auch sehr häufig genannt und selbst„kleinere‘“‘ Läden, Märkte und Kioske sınd den Kindern als Einkaufsmöglichkeiten bekannt.
Im Gegensatz zu unseren, von anderen Untersuchungen geprägten Erwartungen waren doch recht viele der Schulanfänger bereits allein einkaufen. Ganz deutlich wurde, dass das Umfeld, das Vorhandensein verschiedener Einkaufsmöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung der Kinder die Einkaufserfahrungen entscheidend beeinflusst. Interessant und wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass bei den von uns befragten Kindern, deutlich mehr Jungen als Mädchen angaben, bereits allein einkaufen gewesen zu sein.
Bestätigt wurde dagegen, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung nur recht wenige Kinder regelmäßig Taschengeld bekommen, wobei eine Reihe von Kindern zum Ausdruck brachte, dass sıe nun- als Schulkind— Taschengeld bekommen, was impliziert, dass dies in der Vorschulzeit nicht der Fall war.
(3) Fähigkeiten im Rechnen mit Geld
Insgesamt waren die Fähigkeiten ım Sortieren und Rechnen mit Geld noch nicht gut ausgeprägt. Es kann aber bestätigt werden, dass die Kinder, die Münzen und Scheine gut kennen und die über eigene Einkaufserfahrungen verfügen, Aufgaben zum Rechnen mit Geld eher richtig lösen als die anderen Kinder.
(4) Fähigkeiten im Rechnen mit Zahlen
Generell lösten die Kinder die Aufgaben mit reinen Zahlen besser als die Aufgaben, in denen mit Geld zu rechnen war. Auch dass Zählstrategien, die Hauptlösungsstrategie war, kann bestätigt werden, wobei die Kinder hauptsächlich auf das Vorwärtszählen(auch bei Subtraktionsaufgaben mit Material) zurückgriffen.
Auch die Erwartung, dass nur wenige Kinder die Strukturgleichheit der gestellten Aufgaben erkannten, wurde bestätigt; zumindest brachten nur sehr wenige Kinder diese Erkenntnis uns gegenüber zum Ausdruck.
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