II. Die Krankheit.
gegen“(p. 323). Nietzsche bat nun um seine Pensionirung, die bereitwillig gewährt wurde, und verliess Basel. In der„Zukunft“ vom 6. Januar 1900 lesen wir noch:„In den Jahren 1878—1879 behandelten zu gleicher Zeit vier Aerzte meinen Bruder; zwei davon behaupteten, dass ein Kopfleiden die Ursache seiner Schmerzen sei, zwei andere schoben das ganze Leiden auf den Zustand seiner überanstrengten Augen. Einer von diesen war der berühmte Professor Graefe in Halle. Er sagte nach der Untersuchung: ‚Ihre Augen sind ein ebenso deutliches wie schlimmes Beispiel, bis zu welchem Grade sich Gelehrte ihre Augen ruiniren können. Ich müsste Ihnen eigentlich rathen: Schreiben und lesen Sie mehrere Jahre kein Wort! Aber ich könnte Ihnen ebenso gut verbieten, zu athmen.‘ Jedenfalls war das Gutachten Professor Graefes die Ursache, dass mein Bruder seine Stellung... aufgab.“ Die Schwester bezeichnet 1879 und 1880 als die schlimmsten Krankheitjahre. Offenbar war Nietzsche ganz muthlos; er wollte zum Beispiele seine Manuscript-Hefte verbrennen und sagte:„Was soll ich noch mit diesen Heften, ich bin nächstens entweder blind oder todt.“ Jedoch schon nach ein paar Wochen, die er ausserhalb Basels zugebracht hatte, erholte er sich, und im Juni ging er nach dem Oberengadin:„St. Moritz ist das Rechte für mich. Ich bin viel krank, habe vier Tage schon zu Bett gelegen, und jeder Tag hat seine Elendsgeschichte— und trotzdem! Ich halte es besser aus, als irgendwo“(Biographie II, p. 333).„St. Moritz ist der einzige Ort, der mir entschieden wohlthut.— Mit