Teil eines Werkes 
Bd. 5 (1904) Nietzsche : mit einem Titelbilde / von P. J. Möbius
Entstehung
Seite
117
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2. Die Entwickelung der progressiven Paralyse.

ein guter Theil davon ist. Naumann ist ein grosser Verehrer Nietzsches, und deshalb citire ich folgende etwas wunderlich klingende, aber ziemlich zutreffende Beurtheilung. Auf p. 214 heisst es:Nur das ästhe­tische Princip, der persönliche Geschmack, das Denken in Bildern zeigt bei Zarathustra eine gewisse Folge­richtigkeit und Einheit; aus allem Logischen dagegen, dem unpersönlichen Denken in Begriffen, wird man den erwarteten Gleichklang oft vergebens heraus­zuhorchen suchen. Ueber die in den späteren Ab­schnitten des Buches verkündete Wiederkehr aller Dinge habe ich schon gesprochen. In den ersten Ab­schnitten spielt derUebermensch die Hauptrolle. Schon viele Kritiker haben dargethan, wie dürftig dieses Gebilde ist: Ein aus der populären Darwin-Literatur aufgegriffener Gedanke wird bald so, bald so gewen­det, der Sinn des Wortes wechselt, und schliesslich platzt die Seifenblase, denn Nietzsche selbst will spä­ter nichts davon wissen und erklärt kalt: Der Mensch ist ein Ende. Ich verkenne dabei natürlich nicht, dass die Frage nach der Veredelung des Menschen und nach dem Werthe der verschiedenen Typen des Men­schen, wie sie Nietzsche später erörtert, ihr gutes Recht hat, aber die Uebermenschenlehre des Zarathustra ist ein Phantasie-Spiel, das man ruhig bei Seite lassen kann. Abgesehen von der Wiederkunft und vom Uebermenschen treffen wir vermischte Bemerkungen und Sprüche, ähnliche und zum Theile dieselben wie in den Aphorismen-Büchern. Darunter sind feine und gute Bemerkungen, neben einseitigen, falschen, über­