2. Die Entwickelung der progressiven Paralyse.
ein guter Theil davon ist. Naumann ist ein grosser Verehrer Nietzsches, und deshalb citire ich folgende etwas wunderlich klingende, aber ziemlich zutreffende Beurtheilung. Auf p. 214 heisst es:„Nur das ästhetische Princip, der persönliche Geschmack, das Denken in Bildern zeigt bei Zarathustra eine gewisse Folgerichtigkeit und Einheit; aus allem Logischen dagegen, dem unpersönlichen Denken in Begriffen, wird man den erwarteten Gleichklang oft vergebens herauszuhorchen suchen.“ Ueber die in den späteren Abschnitten des Buches verkündete Wiederkehr aller Dinge habe ich schon gesprochen. In den ersten Abschnitten spielt der„Uebermensch“ die Hauptrolle. Schon viele Kritiker haben dargethan, wie dürftig dieses Gebilde ist: Ein aus der populären Darwin-Literatur aufgegriffener Gedanke wird bald so, bald so gewendet, der Sinn des Wortes wechselt, und schliesslich platzt die Seifenblase, denn Nietzsche selbst will später nichts davon wissen und erklärt kalt: Der Mensch ist ein Ende. Ich verkenne dabei natürlich nicht, dass die Frage nach der Veredelung des Menschen und nach dem Werthe der verschiedenen Typen des Menschen, wie sie Nietzsche später erörtert, ihr gutes Recht hat, aber die Uebermenschenlehre des Zarathustra ist ein Phantasie-Spiel, das man ruhig bei Seite lassen kann. Abgesehen von der Wiederkunft und vom Uebermenschen treffen wir vermischte Bemerkungen und Sprüche, ähnliche und zum Theile dieselben wie in den Aphorismen-Büchern. Darunter sind feine und gute Bemerkungen, neben einseitigen, falschen, über