II. Die Krankheit.
berichte entstanden. Einer hat den Erklärern viel Noth gemacht:„Da ging ich zum Thore: Alpa! rief ich, wer trägt seine Asche zu Berge? Alpa! Alpa! Wer trägt seine Asche zu Berge?“(p. 199). Dieses sinnlose Zeug ist natürlich nicht zu erklären. Frau Dr. Förster versicherte, ihr Bruder habe den mitgetheilten Traum wirklich geträumt, und das glaube ich auch. Aber was gehen uns Nietzsches Träume an? Sinnlose Worte im Traume sprechen, das kann Jeder. Wahrscheinlich ist es so, dass Nietzsche Respect vor seinen eigenen Träumen hatte, weil sie im Rausche entstanden waren, und dass er an ein in ihnen verschlossenes Geheimniss glaubte. Dass die vielen Reden vom Fliegen und Schweben auf Traumgefühle zurückzuführen sind, habe ich schon erwähnt. Merkwürdig ist noch die Bemerkung auf p. 314: Der erwachte Zarathustra ist sehr erregt und gebärdet sich wie ein Toller,„als ob noch Einer auf dem Lager läge“. Von Schwerkranken hört man zuweilen, es liege noch Einer im Bette.
Alles, was ich gesagt habe, bezieht sich nur auf die ersten drei Theile. Der vierte Theil steht auf einer tieferen Stufe, und in ihm ist die Gehirnkrankheit viel deutlicher als dort. Die Zerstörung der Hemmungen ist fortgeschritten, das Zartgefühl ist mehr geschädigt: zum ersten Male bemerken wir Gemeinheit und Lüsternheit. Dabei ist von einer Herabsetzung der geistigen Fähigkeiten im Ganzen keine Rede, wir sehen vielmehr, wie in Nietzsche die Gedankenarbeit trotz der Krankheit sich weiter entwickelt, wie die Gedanken, die die späteren Bücher beherrschen, jetzt in den