II. Die Krankheit.
heit, in einer feuilletonistischen Zersplitterung, in unangebrachten und groben literarischen Ausfällen zeigt sich das Aufhören des trockenen Tones. Ich muss jedoch bitten, selbst nachzulesen und dabei auf die in den letzten Abschnitten eintretende Veränderung der Sprache zu achten: Wollte ich grössere Stücke abschreiben, so würde es zu lang, kleine Ausschnitte aber geben ein falsches Bild.—
Sieht man einmal von den Schriften ab und fragt nach anderweitigen Zeugnissen aus den Jahren 1884 bis 1887, so ist bis jetzt die Ausbeute sehr gering. Jedoch will ich einige Stellen aus den bis jetzt veröffentlichten Briefen zusammenstellen.
Im Herbste 1885 schreibt Nietzsche an Herrn v. Seydlitz:„Wenn ein Philosoph krank ist, so ist es beinahe schon ein argumentum gegen seine Philosophie. Inzwischen dürfte ich geltend machen, dass ich ‚reissend schnell‘ gesund und immer gesunder werde, seit ich meine Philosophie habe und nicht mehr ‚falschen Götzen‘ diene.“
Am 17. August 1886 schreibt er:„Hast Du bemerkt, dass ich die ‚kleinsten aller möglichen‘ Ohren habe? Vielleicht auch die schlimmsten...“ Ende Sommer 1886(an Deussen):„Ich will nicht für heute und morgen, sondern für Jahrtausende Recht behalten.“
An die Schwester schreibt er am 28. Mai 1887: „Auch mir wird Jahr für Jahr schwerer, und die schlimm
Maass, Widerwillen gegen Maass, es ist selbst ein non plus ultra.“ De te fabula narratur!